Globale Weinproduktion fällt auf niedrigsten Stand seit 1961

26.10.2017 - Frankreich

Die weltweite Weinproduktion ist in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit mehr als 50 Jahren gefallen. Laut einer ersten Schätzung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) kamen die Winzer insgesamt auf rund 247 Millionen Hektoliter - 8,2 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit 1961, sagte Generaldirektor Jean-Marie Aurand am Dienstag in Paris. Der Grund sei vor allem der Frost, der im Frühjahr wichtige europäische Anbaugebiete getroffen hatte.

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Die drei größten Produktionsländer der Welt - Italien, Frankreich und Spanien - fuhren allesamt historisch schlechte Ernten ein. Die italienischen Winzer verzeichnen Einbußen von fast einem Viertel der Weinmenge (minus 23 Prozent), konnten aber die Führung in der Rangliste der größten Weinproduzenten halten. Der Zweitplatzierte Frankreich produzierte fast ein Fünftel weniger als im Vorjahr, in Spanien gab es ein Minus von 15 Prozent. Die drei Spitzenreiter stehen zusammen für gut 44 Prozent der weltweiten Weinproduktion.

Auch deutsche Winzer brachten in diesem Jahr deutlich weniger Wein in ihre Keller. Die Internationale Organisation für Rebe und Wein sprach von einem Rückgang um 10 Prozent auf 8,1 Millionen Hektoliter. Das wäre allerdings noch deutlich mehr, als das Deutsche Weininstitut Anfang des Monats in seiner ersten Schätzung angegeben hatte. Diese ging von einem Minus um 18 Prozent auf 7,5 Millionen Hektoliter aus. Woher der Unterschied kommt, war zunächst nicht zu klären. Eine Sprecherin des Weininstituts sagte, dass dort bislang keine neuen Zahlen vorlägen. Deutschland steht in der Rangliste der größten Weinproduzenten auf Platz 10.

Die USA als weltweite Nummer vier hatten dagegen keine nennenswerten Einbußen, Australien und Argentinien konnten sogar mehr Wein produzieren als im Vorjahr. In Europa zählen Portugal, Rumänien, Ungarn und Österreich zu den Gewinnern.

OIV-Generaldirektor Aurand sagte, es sei sehr schwer zu sagen, welche Folgen die insgesamt schwache Ernte auf die Preise für Wein haben wird. Er wies darauf hin, dass Lagerbestände aus früheren Jahren genutzt werden könnten, um die Folgen abzufedern. Auch mögliche finanzielle Einbußen für Winzer seien nicht zu beziffern - zumal es teils große Unterschiede zwischen den einzelnen Anbaugebieten gebe./sku/DP/das (dpa)

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