NABU kritisiert erneute Glyphosat-Zulassung

Miller: Verhandlungspartner boten bis zuletzt ein "Schwarzer-Peter-Spiel"

29.06.2016 - Belgien

Der NABU hat die Ankündigung des EU-Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, die Zulassung des Totalherbizids Glyphosat um weitere 18 Monate zu verlängern, heftig kritisiert. Gerade auch unter dem Eindruck des Brexit sei die Entscheidung der EU-Kommission nicht akzeptabel.

„Der Zulassungspoker um Glyphosat belegt exemplarisch die Probleme, die das Misstrauen der Bürgerinnen und Bürger gegen die EU-Institutionen in den vergangenen Jahren verstärkt haben. Statt sich am Vorsorgeprinzip zu orientieren und bis zum Beweis der Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt Glyphosat zu verbieten, haben sich EU-Kommission und die meisten Vertreter der Mitgliedstaaten offenkundig von den Interessen der Agrarindustrie leiten lassen. Statt Verantwortung zu übernehmen und eine klare Entscheidung zu treffen, boten die Verhandlungspartner den Bürgern bis zuletzt ein ‘Schwarzer-Peter-Spiel‘“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation WHO hatten das Mittel im vergangenen Sommer als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Da die EU-Kommission ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden ist, sollte sich jetzt wenigstens die Bundesregierung zu einem nationalen Verbot von Glyphosat durchringen, wie andere EU-Mitgliedstaaten es schon vorgemacht haben oder jetzt planen. So hat Frankreich, das sich gegen die Verlängerung der Zulassung ausgesprochen hat, parallel zum Verhandlungsprozess in Brüssel auf nationaler Ebene bereits 132 Glyphosat-haltigen Präparaten die Zulassung entzogen.

Der NABU fordert Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erneut auf, das Pestizid in Parkanlagen und auf Kinderspielplätzen, sowie im Privat- und Kleingartenbereich unverzüglich zu verbieten.
Hinsichtlich des Einsatzes in der Landwirtschaft beweist nicht nur der ökologische Landbau seit Jahren, dass der Verzicht auf Glyphosat möglich ist.

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