Grünes Licht für Industriekooperation „MicroTCA.4 TechLab“
Helmholtz-Gemeinschaft fördert Entwicklung von schnellem Elektronikstandard
Desy
Der Elektronikstandard MicroTCA.4 (Micro Telecommunications Computing Architecture) verbindet ultraschnelle Digitalelektronik mit der Möglichkeit, analoge Baugruppen auf kleinstem Raum zu integrieren. Seine enorme Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit machen ihn ideal für den Einsatz in der Kontrolle von Teilchenbeschleunigern. Aber auch in der Industrie gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, von der Telekommunikation, der Online-Inspektion, Luftfahrt, Medizintechnik bis hin zur Präzisionsmesstechnik.
Unter DESY-Federführung ist MicroTCA.4 von einem Konsortium aus Forschungsinstitutionen und Industrieunternehmen bis zur Einsatzreife im supraleitenden Linearbeschleuniger des Röntgenlasers European XFEL entwickelt worden, der zurzeit in Hamburg gebaut wird. Im neuen MicroTCA.4 TechLab sollen weitere Anwendungsfelder für die universell einsetzbare Technologie erschlossen werden. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Hardware, Software und Support-Services soll den Einsatz vereinfachen. Dafür werden neue Labor- und Testbereiche geschaffen, in denen neue Konfigurationen und Integrationsmöglichkeiten getestet und überprüft werden können.
Der direkte Kundensupport und die Individualisierung von Einsatzmöglichkeiten bis hin zum schlüsselfertigen System sind ebenfalls geplant. „Das MicroTCA.4 TechLab bietet die Plattform für ein umfassendes Netzwerk von Entwicklern, Produzenten, Systemintegratoren und Endanwendern, um eine breite Einsetzbarkeit für den Standard zu schaffen – das ist in dieser Form bisher beispiellos“, sagt Katja Kroschewski, Leiterin des DESY-Technologietransfers.
Die Helmholtz Innovation Labs sind strategisch ausgerichtete langfristige Technologie-Kooperationen von Helmholtz-Zentren und Industrieunternehmen. Das MicroTCA.4 Technology Lab war in der ersten Runde dieser neuen Förderlinie der Helmholtz-Gemeinschaft erfolgreich. Die Labs werden zunächst für drei Jahre durch die Gemeinschaft unterstützt. Nach erfolgreicher Zwischenevaluation wird die Förderung um zwei Jahre verlängert, danach sollen sich die Labore selbst tragen können, etwa über eingeworbene Drittmittel, Ausgründungen oder die Industriepartner.
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