Gerste: Weniger Appetit und besserer Stoffwechsel

Positive Folgen der Ernährungsumstellung sind nach drei Tagen sichtbar

15.02.2016 - Schweden

Das Essen von Gerste reduziert das Diabetes-Risiko und senkt den Blutzucker, so eine Studie der Lunds Universitet. Laut dem Team um Anne Nilsson stimulieren bestimmte unverdauliche Kohlenhydrate nachweislich die Hormone im Darm, die eine Rolle bei der glykämischen Kontrolle und der Kontrolle des Appetits spielen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "British Journal of Nutrition" veröffentlicht.

Gut für Blutzucker und Insulin

Wenig war bisher über die Eigenschaften dieser bestimmten Kohlenhydrate bekannt. Diese Studienergebnisse sind vor allem vor dem Hintergrund der Fettleibigkeitsepidemie in den USA von Bedeutung. Ein Drittel der Menschen ist übergewichtig und verfügt über ein erhöhtes Risiko bei Herzanfällen, Schlaganfällen, Typ-2-Diabetes und bestimmten Arten von Krebs.

An der aktuellen Studie nahmen 20 gesunde Teilnehmer mittleren Alters teil. Sie erhielten drei Tage lang Gerstenbrot zu allen drei Mahlzeiten. Elf bis 14 Stunden nach jedem Abendessen wurden die Personen auf Hinweise zum Diabetes-Risiko und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beurteilt. Die Teilnehmer hatten bis zu 14 Stunden lang einen verbesserten Stoffwechsel sowie niedrigere Blutzucker- und Insulinwerte. Zusätzlich verbesserten sich die Kontrolle des Appetits und die Insulin-Sensitivität.

Intakte gekochte Getreidekörner

Die Auswahl der richtigen Ballaststoffe hat folglich positive Auswirkungen auf die Gesundheit - vor allem dann, wenn die Ballaststoffe den Darm erreichen, wo die Menge der guten Bakterien zunimmt und die Freisetzung bestimmter Hormone gefördert wird. "Nach dem Essen des Brotes aus Gerstenkörnern erhöhten sich nicht nur die Werte von Darmhormonen, die den Stoffwechsel und den Appetit regulieren, sondern auch jene eines Hormons, das chronische Entzündungen zu verringern hilft." Das wäre für die Therapie von Herz-Kreislauf-Leiden nützlich.

Das für die Studie verwendete Brot enthielt so viele intakte gekochte Getreidekörner wie möglich. Die raten zu Gerstenkörnern bei Suppen und Eintöpfen. Weißer Reis sollte ebenfalls durch Geste ersetzt werden. In einem nächsten Schritt soll erforscht werden, wodurch die Wirkung von Gerste hervorgerufen wird. "Es ist wichtig zu wissen, was im Darm geschieht." Nilsson geht davon aus, dass die positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel durch die Stimulation bestimmter Darmbakterien ausgelöst werden. 

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