Antibiotikaresistente Bakterien in Calamari gefunden

Pseudomonas identifiziert - Immer weniger Möglichkeiten zur Behandlung

17.06.2014 - Kanada

Wissenschaftler der University of Saskatchewan (http://usask.ca) haben mit Pseudomonas erstmals antibiotikaresistente Bakterien in Lebensmitteln nachgewiesen. Die Bakterien waren in Tintenfisch enthalten, der in einem chinesischen Geschäft in Saskatoon verkauft wurde. Die Forscher meldeten ihren Fund an die Centers for Disease Control and Prevention (http://cdc.gov) in den USA. Die Behörde veröffentlichte daraufhin sofort eine Warnung im Fachmagazin "Emerging Infectious Diseases" (http://wwwnc.cdc.gov/eid).

Hightech-Antibiotika unwirksam

Es ist allgemein bekannt, dass die von den Ärzten verschriebenen Antibiotika bei bakteriellen Infektionen immer weniger wirksam sind. Im Gegenzug dazu nehmen die Resistenzen der Bakterien weiter zu. Forscher haben als Reaktion auf diesen Trend immer weitere neue und bessere Antibiotika entwickelt.

Seit kurzem wird auch das immer schwerer, da weniger neue Behandlungsansätze gefunden werden. Führende Wissenschaftler und Behörden wie die Centers for Disease Control and Prevention warnen davor, dass die Handlungsoptionen geringer werden. Derzeit werden Standardantibiotika gemeinsam mit Medikamenten eingesetzt, die als letzte Alternativen gelten.

Die sogenannten Carbapeneme gelten als die letzte Waffe im Kampf gegen viele Arten von resistenten Bakterien. Problematisch daran ist, dass einige Arten von Bakterien bereits auch Resistenzen gegen diese Medikamente entwickelt haben. Sie produzieren Carbapenemasen, also Enzyme, die die Carbapeneme unwirksam machen. Die jetzt in dem Tintenfisch nachgewiesenen Pseudomonas sind ein derartiges Beispiel.

Ähnliche Eigenschaften wie E. coli

Pseudomonas gelten als der erste Nachweis derartiger Bakterien in einem Lebensmittel. Die Bakterien an sich sind nicht problematisch. Ihr Auftreten kann jedoch zu ernsten Problemen führen. Allein lösen sie keine Erkrankung aus. Vermischen sie sich jedoch im menschlichen Darm mit anderen Bakterien, kann das zu sehr ernsten Komplikationen führen. E. coli zum Beispiel verfügt über eine ähnliche Resistenzfähigkeit.

Die Entdeckung bringt aber noch eine andere Gefahr mit sich. Es kann sein, dass die gleiche Art resistenter Bakterien auch in anderen Lebensmitteln vorkommt und nicht nachgewiesen wird. Die meisten Regierungsprogramme zur Lebensmittelsicherzeit führen nur Tests durch, bei denen nach den üblichen Verdächtigen wie E. coli gesucht wird.

Gelangt ein relativ harmloses resistentes Bakterium jedoch in die Nahrungskette, ist es laut den Wissenschaftlern nur noch eine Frage der Zeit, bis gefährlichere Bakterien, die zu schwerwiegenden Problemen führen können, die gleiche Resistenz entwickeln. Damit bleibt den Ärzten dann keine Behandlungsmöglichkeit mehr offen. (presssetext pte/pts)

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