Neues Regional-Kennzeichen startet in Supermärkten
Friedrich erwartet, dass das Regionalfenster neue Maßstäbe setzen und sich schnell am Markt etablieren werde. Damit hätten es Produkte mit ungenauen Werbeaussagen zur Region bald schwer am Markt. Der Discounter Lidl setzt das Logo schon in rund 500 bayerischen Märkten ein, die für ein Fünftel des bundesweiten Filialnetzes stehen. Nach Ministeriumsangaben haben auch die Handelsketten Tegut und Edeka Südwest damit begonnen, Rewe und Globus stünden in den Startlöchern.
Das Regionalfenster zeigt, woher die Hauptzutat des Produktes stammt, wo es verarbeitet wurde und wie hoch der Gesamtanteil der regionalen Zutaten ist. Genannt wird zudem, wie die Region definiert ist.
Foodwatch-Experte Oliver Huizinga kritisierte: "Das letzte, was wir brauchen, ist ein weiteres, rein freiwilliges Siegel." Hersteller, die bewusst mit Herkunftsangaben täuschten, könnten das legal weiter tun, indem sie auf das Siegel verzichteten. Nötig sei daher eine Pflicht, die Herkunftsländer der Hauptzutaten anzugeben.
Die Verbraucherzentralen forderten eine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung von Lebensmitteln aus tiergerechter Haltung. "Für einen bewussten Einkauf müssen Verbraucher klar erkennen können, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten wurden", sagte der Leiter Verbraucherpolitik beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Holger Krawinkel. Laut einer Umfrage im Auftrag des vzbv fehlen vielen Kunden die nötigen Informationen, um beim Einkauf auf eine umweltfreundliche Herstellung von Lebensmitteln zu achten.
Zur Schonung der Umwelt befürworten die Bundesbürger laut der Umfrage vor allem, Lebensmittelverschwendung zu verringern. Hier sehen 88 Prozent der Befragten sehr großen oder großen Handlungsbedarf. Drei Viertel (74 Prozent) wollen, dass mehr getan wird, um den Stickstoffeintrag der Landwirtschaft in Luft und Gewässer zu senken. 71 Prozent halten es für sinnvoll, weniger Fleisch zu produzieren. Als Probleme gelten hierbei der Flächenbedarf zum Futteranbau und Treibhausgasemissionen. Das Institut Forsa hatte Mitte November 1202 Menschen ab 16 Jahren befragt./sam/DP/jha
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