foodwatch Österreich startet erstmals breites Voting zum „Werbeschmäh des Jahres“

Unter 5 nominierten Lebensmitteln können Konsument*innen ab heute den dreistesten Marketing-Trick wählen

23.11.2022 - Österreich

Die Konsument*innenschutz-Organisation foodwatch Österreich kürt in den kommenden Wochen den „Werbeschmäh des Jahres“. Ab heute können Konsument*innen auf derVoting-Plattform von foodwatch den ärgerlichsten Marketing-Trick der Lebensmittelbranche wählen. Zur Abstimmung stehen Produkte, die foodwatch Österreich in den vergangenen Monaten bereits zum „Werbeschmäh des Monats“ gekürt hat.

Foodwatch Österreich

Voting zum „Werbeschmäh des Jahres“

Ins Rennen um den erstmals zu verleihenden Titel „Werbeschmäh des Jahres“ gehen: Merci, Ovomaltine, Dreh und Trink, Mazola Maiskeimöl und Beauty Sweeties Fruchtgummi Häschen. Das Voting läuft 14 Tage. Der Gewinner wird von foodwatch Österreich Mitte Dezember mit einem Preis „ausgezeichnet“.

Im Lebensmittelbereich liegt einiges im Argen: Versteckte Preiserhöhungen, Etikettenschwindel und irreführende Werbeversprechen erschweren uns Konsument*innen das Einkaufen. Sowohl das EU-Lebensmittelrecht als auch das österreichische Lebensmittelrecht besagen: Konsument*innen dürfen weder durch Werbung noch durch die Aufmachung von Produkten in die Irre geführt werden. Die Realität sieht anders aus: Die Supermarkregale sind voll von Lebensmitteln, die oft nicht halten, was sie versprechen.

Die Konsument*innenschutz-Organisation foodwatch Österreich deckt Missstände rund um die Vermarktung von Lebensmitteln auf, macht Menschen darauf aufmerksam, konfrontiert Unternehmen mit den Kritikpunkten und fordert sie auf, die Produkte konsument*innenfreundlicher zu gestalten. Seit April 2022 kürt foodwatch Österreich den „Werbeschmäh des Monats“. Für den „Werbeschmäh des Jahres“ wurden aus den laufenden „Prämierungen“ der vergangenen Monate 5 Produkte ausgewählt, die Beispiel gebend für ärgerliche Marketing-Praktiken sind.

Beauty Sweeties Fruchtgummi Häschen – „Natur pur”? Voller Zusatzstoffe!: Auf der Vorderseite der Verpackung werben die in Drogeriemärkten erhältlichen Häschen aus Fruchtgummi mit einem grünen stilisierten Blatt, auf dem „Natur pur“ zu lesen ist. Konsument*innen erwarten sich bei so einer Bewerbung ein Lebensmittel ohne Zusatzstoffe. Tatsächlich enthalten die Fruchtgummi Häschen aber jede Menge Zusatzstoffe.

Dreh und Trink – das zuckersüße Erfrischungsgetränk für Kinderhände und Kinderaugen: Die buten Flaschen ködern Kinder mit Comic-Tieren. Sie sind zudem „perfekt für Kinderhände abgestimmt“. Das erklärt der Hersteller auf seiner Website. Und gibt so zu, dass in dieses Produkt viel Kindermarketing-Wissen fließt. Laut WHO sollte ein so zuckerhaltiges Getränk aber nicht an Kinder beworben werden.

Mazola Maiskeimöl – Irreführung in rot-weiß-rot?: „Hergestellt in Österreich“ gibt Mazola auf der Flasche an. Eine Banderole in rot-weiß-rot lässt Konsument*innen leicht denken, der Mais stamme aus Österreich. Über die tatsächliche Herkunft klärt die Verpackung nicht auf. Erst auf Nachfrage erfährt foodwatch, dass der Mais aus allen möglichen EU-Ländern stammen kann. Österreich ist nur eines von vielen.

Merci – die gigantische Preissteigerung mit der Großpackung: Die 400 g Packung der bekannten Schokolade kostet auf den Kilopreis gerechnet um bis zu 61 Prozent mehr als die normale 250 g Packung. Konsument*innen erwarten sich zu Recht bei Großpackungen einen im Verhältnis günstigeren Preis. Nicht so bei Merci: Wer ein großes Danke sagen will, zahlt ordentlich drauf.

Ovomaltine – weniger Inhalt und höherer Preis: Der Hersteller hat in den vergangenen Monaten klammheimlich die Füllmenge um 10 Prozent verringert. Die Kund*innen wurden nicht darüber informiert. Durch die Verringerung der Füllmenge und einen zusätzlichen Preisaufschlag werden Konsument*innen gleich doppelt zur Kasse gebeten. foodwatch fordert den Hersteller auf, die Verringerung der Füllmenge auf der Schauseite der Verpackung leicht erkennbar anzugeben.

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