Weinernte besser ausgefallen als zunächst erwartet

28.10.2022 - Deutschland

Nach ergiebigen Regenfällen im September ist die Weinernte in diesem Jahr besser ausgefallen als zum Auftakt der Lese erwartet. Das Deutsche Weininstitut (DWI) erwartet nach einer Schätzung vom Dienstag einen Mostertrag von bundesweit rund neun Millionen Hektoliter. Dies wären sechs Prozent mehr als 2021 und auch zwei Prozent über dem zehnjährigen Mittel.

Dazu trugen nach Angaben der DWI-Experten vor allem die Niederschläge im vergangenen Monat bei. "Sie haben die reifen Trauben nach dem extrem trockenen Sommer noch einmal prall werden lassen." Für die Arbeit der Winzerinnen und Winzer bedeutete der Regen aber oftmals zusätzliche und erschwerte Arbeit in den Weinbergen.

Je nach Niederschlägen, Verteilung von Rebsorten und Bodenbeschaffenheit wirkten sich die Wetterbedingungen im September regional ganz unterschiedlich aus. Im größten deutschen Anbaugebiet Rheinhessen konnte der Regen-Endspurt die Auswirkungen der Sommer-Trockenheit nicht mehr ausgleichen - dort blieb der Ertrag nach Schätzungen des DWI um zwei Prozent hinter dem zehnjährigen Durchschnitt zurück. An der Mosel waren es demnach sogar minus sieben Prozent. Im östlichen Anbaugebiet Saale-Unstrut gab es hingegen ein Plus von 23 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Jeweils 13 Prozent darüber liegt die erwartete Menge an der Ahr und in Baden. In der Pfalz wird das Plus auf vier Prozent geschätzt.

Der Regen im September bewirkte bei später reifenden Rebsorten wie dem Riesling, "dass die Zuckergehalte in den Trauben trotz des sehr sonnigen Sommers moderat geblieben sind", wie das DWI in Bodenheim bei Mainz erklärte. Hier werden schlankere Weine erwartet als in den vergangenen heißen Jahrgängen, "aber dennoch hoch aromatisch und mit harmonischen Fruchtsäuregehalten". Zu den Gewinnern des 2022er Jahrgangs zählt das DWI die Rotweine: "Die Verbraucher können sich auf sehr farbintensive und fruchtbetonte Rotweine mit weichen Tanninen freuen."/pz/DP/stk (dpa)

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

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