Mehr als nur Sportgetränk – funktionelles Wasser als Energizer positionieren

25.10.2022 - Deutschland

Ob zum Lernen oder Gamen – Energy Drinks wie Monster, Red Bull & Co versprechen mehr Konzentration, mehr Leistung, mehr Ausdauer. Allerdings sind die Wachmacher in den letzten Jahren in Verruf geraten: Ein Großteil der Energy Drinks enthält übermäßig viel Zucker und Zusatzstoffe, die sich – in großen Mengen getrunken – sogar schädlich auf die Gesundheit auswirken können. Höchste Zeit für etwas Neues!

Bild von Jana Wersch auf Pixabay

Funktionelles Wasser ist bereits als gesunde Alternative zu den süßen Wachmachern auf dem Vormarsch. Der neue Mintel Deutschland Report zeigt: In Deutschland stimmen ein Viertel der Verbraucher (25 Prozent) zu, dass Flaschenwasser mit energiefördernden Zusätzen ansprechender ist als Energy Drinks. Wir zeigen zwei Möglichkeiten, funktionelles Wasser zu positionieren.

Wasser mit Elektrolyten: Auch für Sportmuffel

Wasser mit Elektrolyten wird bisher vorwiegend an Sportler vermarktet und die Anzahl der Produktlancierungen ist sehr gering. Dabei gibt es keinen Grund, den wertvollen Helfer nicht auch für eine breitere Zielgruppe nutzbar zu machen. Schließlich sind Wasser und die darin lösbaren Elektrolyte entscheidend für die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit. Insbesondere bei jüngeren Verbrauchern kommt Elektrolytwasser gut an: Die unter 35-Jährigen sind am ehesten bereit, mehr dafür zu bezahlen. 34 Prozent dieser Altersgruppe glauben auch, dass Mineralwasser mit zugesetzten Elektrolyten mehr gesundheitliche Vorteile bietet als normales Mineralwasser.

Die Marke Path macht es vor: Allein optisch unterscheidet sich die schlichte, elegante Flasche von der neon-lastigen Aufmachung klassischer Sportgetränke, wie z. B. Powerade und Gatorade. Die einzige Verkaufshürde bleibt der Geschmack: 39 Prozent der Nutzer von Flaschenwasser haben Sorge, dass Wasser mit zugesetzten Elektrolyten nicht gut schmeckt. Insbesondere in Kombination mit fruchtigen Aromen bieten sich hier Chancen.

Trend in den USA: Basisches Wasser

In den USA gerade der Renner: Basisches Wasser. Ein hoher pH-Wert soll dazu beitragen, den Körper bei Übersäuerung zu neutralisieren oder vorsorgend das Säure-Basen-Gleichgewicht stabil zu halten. Auch wenn die gesundheitliche Wirkung noch diskutiert wird, ist basisches Wasser schon jetzt eines der am schnellsten wachsenden Segmente des US-Wassermarktes. Der Kauf von Essentia Water durch Nestlé zeigt, dass die Branche Vertrauen in das Segment hat. Schließlich ist die Funktion von basischem Wasser leicht zu erklären und auch geschmacklich überzeugt basisches Wasser. Von den 15 Prozent der Erwachsenen in den USA, die basisches Wasser trinken (24 Prozent der 18- bis 44-Jährigen), tun dies 51 Prozent, weil es besser schmeckt, und 41 Prozent, weil es einen hydrierenden Effekt hat. 

In Deutschland ist der Trend bisher noch nicht ganz angekommen. Nach basischem Wasser gefragt, zeigt sich, dass insbesondere die jüngere Generation eine Zielgruppe sein kann. 26 Prozent der GenZ und 25 Prozent der Millennials stimmen zu, dass alkalisches Wasser den Körper besser mit Flüssigkeit versorgt als normales Flaschenwasser. Bei jungen Männern ist der Zuspruch besonders hoch – eine Zielgruppe, die sich mit funktionellen Getränken beschäftigt und Potenzial hat, zum Wiederholungseinkäufer zu werden.

Der Mintel-Report zu Flaschenwasser zeigt: Der Wassermarkt kann noch mehr. Die Nachfrage nach Alternativen zu Energy Drinks ist da, auch bei der jüngeren Generation. Allerdings muss an der einen oder anderen Stelle bei Verpackungsdesign, Inhaltsstoffen und Geschmack noch nachjustiert werden. Für bekannte Getränkehersteller sollte sich das leichter gestalten als für junge Start-ups: 57 Prozent der Deutschen, die schon funktionelle oder angereicherte Produkte konsumiert haben, vertrauen Lebensmitteln und Getränken etablierter Marken mehr als denen weniger bekannter Marken.

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