Mineralöl-Belastungen in Olivenöl

foodwatch verlangt sofortigen Rückruf aller betroffenen Produkte und fordert gesetzlichen Mineralöl-Grenzwert

29.04.2022 - Deutschland

Nachdem Labortests in mehreren Olivenöl-Sorten Verunreinigungen mit gesundheitsgefährdenden Mineralölen nachgewiesen haben, hat die Verbraucherorganisation foodwatch einen sofortigen öffentlichen Rückruf der betroffenen Produkte gefordert. Bisher hat nur der Bio-Hersteller Alnatura angekündigt, eine Charge seines Olivenöls aus dem Verkauf zu nehmen. Die anderen Produkte aus dem Test, etwa von Rewe, Dennree oder Edeka, werden offenbar weiter verkauft. 

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„Lebensmittel, die mit gefährlichen Mineralölen belastet sind, haben im Supermarkt nichts verloren. Unternehmen und Behörden müssen jetzt reagieren und die betroffenen Produkte sofort aus den Regalen nehmen – alles andere ist unverantwortlich“, sagte Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Die Verbraucherorganisation forderte zudem Bundesernährungsminister Cem Özdemir auf, sich auf EU-Ebene für eine strikte Null-Toleranz-Grenze für die besonders gefährlichen sogenannten aromatischen Mineralöle einzusetzen. „Obwohl Labortests immer wieder Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln nachweisen, gibt es in Europa noch immer keinen Grenzwert, der Verbraucher:innen schützt – das ist skandalös.“

Ökotest hatte 19 Olivenöle getestet – bis auf ein einziges Produkt waren alle mit Mineralölbestandteilen verunreinigt. In gut einem Drittel der Produkte fand das beauftragte Labor besonders gefährliche aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Diese gelten als potentiell krebserregend und erbgutverändernd. Nach der Veröffentlichung der Testergebnisse hatte nur Alnatura angekündigt, eine Charge seines betroffenen Olivenöls aus dem Verkauf zu nehmen. 

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