Jeder Keks krümelt anders

19.09.2014 - Deutschland

Gerade bei empfindlichen Produkten wie zerbrechliche Kekse, klebrige Müsliriegel oder Schokoladetafeln ist im Verpackungsprozess eine produktspezifische, schonende Handhabung notwendig. Andererseits sollen Zuführsysteme flexibel sein, um verschiedene Formate und Produkte zu handhaben. Um diese unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bekommen und maximale Effizienz zu erzielen, müssen Schnittstellen zwischen Produkt-Zuführung und horizontaler Schlauchbeutelmaschine nahtlos konzipiert sein.

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Die passende Zuführungslösung trägt dazu bei, dass die Produkte den Verbraucher in der erwarteten Qualität erreichen…

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…und sichert damit auch das Markenimage des Herstellers.

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Das Zuführsystem sollte auch alle Funktionen wie das Drehen, Stauen, Gruppieren, Stapeln oder das Zuführen von Kartonträgern ermöglicht.

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Die Differenzierung am Point-of-Sale, kürzere Produktlebenszyklen und Produktinnovationen sind von zunehmender Bedeutung. Daher stellen Hersteller hohe Anforderungen an die Formatflexibilität von Zuführsystemen, um schnell auf geändertes Konsumentenverhalten eingehen und Verkaufsaktionen gestalten zu können.

Mit Inline-Feedern haben Verpackungsmaschinen-Hersteller auf diese Anforderungen reagiert. Bosch Packaging Technology B. V. bietet ein Portfolio modularer Zuführsysteme, das speziell für die Handhabung von Feingebäck und anderen empfindlichen Produkten konzipiert ist. Angesichts der immer größer werdenden Produktvielfalt spielen bei der Auslegung des Verpackungssystems Fachwissen und Erfahrung eine entscheidende Rolle.

Jeder Keks krümelt anders

Um empfindliche Produkte auf einer horizontalen Schlauchbeutelmaschine zu verpacken, muss ein Zuführsystem produktschonend arbeiten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Handhabung empfindlicher Kekse in verschiedenen Formen und Größen oder mit unterschiedlicher Konsistenz. Einfach ausgedrückt krümelt jeder Keks anders. Abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt und anderen Faktoren, wie Oberflächenbeschaffenheit und Überzug, sind manche Kekse bruchfester als andere und können während des Verpackungsprozesses stärkeren Kräften standhalten. Cracker sind z.B. empfindlicher und neigen stärker zum Krümeln und Brechen. Für Kekse, die weniger leicht brechen, bieten Abstapel-Magazine eine ausgezeichnete und preiswerte Lösung. Die Produkte können der Schlauchbeutelmaschine manuell oder durch Vibrationsrinnen zugeführt werden. Da solche Abstapel-Magazine einfach auf die verschiedenen Formate eingestellt werden können, bieten sie Herstellern die Flexibilität, sowohl einzelne Produkte, als auch Produkte in Gruppen oder Stapeln zuzuführen.

Um sicherzustellen, dass empfindlichere Cracker während des Zuführens nicht krümeln, sind indirekt arbeitende Abstapel-Magazine eine Lösung. Dank separat gesteuerter Einschieber, die die Produkte von der Ablageposition des Magazins seitlich in die Zuführkette eintakten, werden die auf das Produkt einwirkenden Kräfte minimiert. Hersteller profitieren somit von einem besonders schonenden Produkt-Handling.

Der vor kurzem in den Markt eingeführte Product Stacker Collator (PSC) von Bosch Packaging Technology bietet Herstellern eine Zuführungslösung, mit der sich mehrere Stapel inline schonend gruppieren lassen. Das Zuführsystem verwendet unterschiedlich hohe Mitnehmer, um Produkte anzuheben und auf Zwischenführungen zu platzieren. Somit können Stapel mit bis zu fünf Produkten gebildet werden, die wiederum zu mehreren Einheiten gruppiert werden können. Dies ermöglicht Verpackungskonfigurationen von z.B. 3 x 5 Keksen, bevor sie auf der horizontalen Schlauchbeutelmaschine verpackt werden.

Verkleben verhindern

Klebrige Nahrungsmittel und Snacks, die mit Honig und anderen viskosen Inhaltsstoffen hergestellt werden, können während der Zuführung zur horizontalen Schlauchbeutelmaschine miteinander verkleben und stellen daher eine weitere Herausforderung dar. Damit diese nicht erst getrennt werden müssen, ist eine kontaktlose Zuführung ideal, die den physischen Kontakt zwischen den Produkten vermeidet. Die Zuführung der Produkte erfolgt über separate, kurze Bandmodule, die ein Aufstauen der Produkte verhindern und diese direkt in der Verpackungsmaschinenkette platzieren.

Waffeln neigen ebenfalls dazu, miteinander zu verkleben. In der Regel reicht jedoch geringe Kraft aus, um sie zu trennen. Hinzu kommt, dass der Einzelhandel für solche Produkte oft Mehrfachverpackungen bevorzugt, in denen diese gestapelt oder hinter- bzw. nebeneinander platziert werden. Das modulare Zuführsystem erlaubt sowohl eine Längs- als auch eine Querorientierung der Waffeln. Um diese mit der kurzen Seite voraus zu verpacken, eignet sich eine 90°-Zuführung. Soll hingegen mit der langen Kante voraus zugeführt werden, empfiehlt sich eine Inline-Gruppierung, bei der die Produkte aufgestaut werden, während eine Oberkette nachfolgende Produkte stoppt und dadurch eine Lücke zwischen den einzelnen Gruppen bildet.

Ohne jeden Kratzer

Schokoriegel differenzieren sich oftmals durch ihren dekorativen Überzug, der die Marke unverwechselbar macht. Die aufwendig hergestellten Produkte sollen während des Verpackungsprozesses ihr optisches Erscheinungsbild behalten. Dies erfordert, insbesondere bei der Zuführtechnik, umfassendes Know-how und Erfahrung auf Seiten des Verpackungsmaschinenherstellers.

Schokolade hat ein besonders hochwertiges Erscheinungsbild und eine zarte Konsistenz. Um dem Kunden die erwartete Produktqualität zu liefern, gilt es, nach dem Ausformen bis zum Verpacken jegliche Kratzer auf der Oberfläche und an den Kanten zu vermeiden. Während des Verpackens ist es daher wichtig, die Staukräfte entsprechend der Produkteigenschaften zu regulieren.

Für besonders sensible Produkte eignet sich eine staufreie Multibelt-Zuführung, wohingegen bei weniger empfindlichen, wie rechtwinkligen Schokoladenriegeln, auch Querzuführungen im stumpfen Winkeln möglich sind. Beide Lösungen stellen einen kontinuierlichen Produktstrom zur Verpackungsmaschine sicher.

Schnelle Umstellung

Während bei der Auswahl eines geeigneten Zuführsystems einige allgemeine Faktoren zu berücksichtigen sind, erfordert die beste Lösung angesichts der riesigen Vielfalt an Nahrungsmitteln und Verpackungsanforderungen eine Beratung durch erfahrene Verpackungsfachleute. Es ist außerdem zu empfehlen, ein Zuführsystem zu wählen, das sich schnell, einfach und sicher umstellen lässt und alle Funktionen wie das Drehen, Stauen, Gruppieren, Stapeln oder das Zuführen von Kartonträgern ermöglicht. Darüber hinaus bietet es dem Hersteller die Flexibilität, seine Produktion auch an zukünftige Produktanforderungen anzupassen. Die Auswahl eines modularen Systems, das einfache Formatwechsel ermöglicht, wenig Wartung erfordert und sich leicht reinigen lässt, hilft die Produktivität des Verpackungsprozesses zu steigern.

Autor: Leon Arkesteijn, Produktmanager Bosch Packaging B.V

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