To-go-Becher und Take-away-Schalen als Pfandsystem

Gründer im Interview: Recup

17.03.2021 - Deutschland

Seit mehr als 4 Jahren arbeitet Recup an einem ein Pfandsystem für To-go-Becher und Take-away-Schalen. Mittlerweile erstreckt es sich über ganz Deutschland. Heute stellt sich Gründer Fabian Eckert den Fragen der yumda Redaktion.

Recup

Recap

Recup
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Wie seid ihr auf die Idee mit eurem Start-up gekommen?

Flo und ich hatten die Idee zu einem Mehrwegbecher-Pfandsystem unabhängig voneinander. Ich habe damals Nachhaltigkeitsmanagement in Schweden studiert. Im Rahmen eines Uni-Projekts war es die Aufgabe eine Idee zum Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln. Die Mülleimer am Campus quilten vor Einwegbechern über, daher habe ich eine Mehrweg-Alternative für Coffee-to-go vorgeschlagen.

Meinem Professor gefiel die Idee zwar nicht, aber mich hat das Thema nicht mehr losgelassen. Bei meinem Mitgründer Flo war es ähnlich. Auch er hat dazu an seiner Uni einen Pitch eingereicht. Lustigerweise haben wir dann dieselbe Person kontaktiert, die sich in dem Bereich politisch engagiert – und die hat uns beide miteinander vernetzt.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge? 

4,5 Jahren ist es jetzt her, dass wir gestartet sind, damals mit einem Pilotprojekt in Rosenheim mit 26 Testpartnern. Das System kam gut an und im Mai 2017 folgten bereits 50 weitere Partner in München. Die Entwicklung geht stetig weiter und Mittlerweile gibt es unser Pfandsystem bundesweit an rund 6.000 Ausgabestellen. 

Kleine und etwas größere Rückschläge gab und gibt es immer wieder. Am schlimmsten sind vermutlich immer falsche Personalentscheidungen, die dann noch längere Nachwirkungen mit sich ziehen. Das gehört aber eben auch dazu und man kann aus allem lernen. 

Wie war das erste Feedback vom Markt? Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? 

Gemischt: Es gab natürlich gleich von Anfang an die Superfans, die voll überzeugt waren von der Sache und diejenigen, die nicht an unser Produkt geglaubt haben. Wie das bei neuen Dingen immer so ist. Wir waren aber sehr glücklich, dass Ersteres öfter vorkam und haben uns nicht entmutigen lassen.  

Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern? 

Eine Herausforderung war und ist es, das Pfandsystem jedem verständlich zu machen. Auch wenn das Thema Pfand in Deutschland durchaus geläufig ist, kann es schwierig sein, dies auf To-go-Becher und Take-away-Schalen zu übertragen. Daher zeigen wir vermehrt mit Kampagnen und Infomaterial, wie simpel das Pfandsystem funktioniert. 

Es ist schwierig, Gewohnheiten zu durchbrechen, wir glauben aber fest daran, dass jeder versteht, wie einfach es ist der Umwelt etwas Gutes zu tun, indem man statt zum Einwegbecher zum RECUP und statt zur Einwegbox zur REBOWL greift. 

Würdet ihr es wieder tun? 

Absolut - die Zeit wird uns unvergesslich bleiben und wir werden noch lange darauf zurückblicken! Bzw. vielleicht tun wir es ja auch noch mal :) 

Was gebt ihr neuen Startups mit auf den Weg? 

Holt euch sobald wie möglich erfahrene Personen an Bord, die euch gut ergänzen. Und ein weiteres Learning von uns: Das billigste ist nicht immer das beste Tool… 

 

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