Palmöl in Deutschland zu 83 Prozent nachhaltig zertifiziert

Studie belegt steigende Nachhaltigkeitszertifizierung bei Palmöl -Mitglieder der deutschen Palmölallianz FONAP sind Vorreiter

22.01.2021 - Deutschland

Der Anteil von nachhaltigem Palmöl und Palmkernöl in Deutschland ist gestiegen. Dies zeigt die neueste Palmöl-Marktstudie des Beratungsunternehmens Meo Carbon Solutions, die das Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) heute im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2021 vorstellte. Demnach ist die Nachhaltigkeitszertifizierung für Palmöl für eine wachsende Zahl von Unternehmen unverzichtbar. Dr. Peter Hawighorst, Associate Director bei Meo Carbon Solutions, erläutert: "Der Verbrauch von Palmöl in Deutschland lag 2019 bei insgesamt 1,26 Mio. Tonnen. Davon waren 83 Prozent nachhaltig zertifiziert. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies eine Steigerung um 13 Prozentpunkte."

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"Das bekräftigt unser ehrgeiziges Ziel, den deutschen Markt langfristig in Richtung 100 Prozent nachhaltig zertifiziertem Palmöl zu transformieren", so Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des Vereins. "Die Mitglieder des FONAP sind der beste Beweis, dass dies möglich ist. Sie setzen dieses Ziel bereits heute zu 100 Prozent um! Wir fordern die anderen Marktteilnehmer dazu auf, es den FONAP-Mitgliedern gleichzutun."

Die vorliegende Studie untersucht den Verbrauch von Palm- und Palmkernöl aus dem Jahr 2019 in vier Wirtschaftssektoren. Der Lebensmittelsektor erreicht demnach einen Anteil von 90 Prozent zertifiziertem Palmöl. 2013 lag der Wert noch bei 61 Prozent. Der Bereich Wasch-, Pflege-, Reinigungsmittel & Kosmetik steigerte sich im gleichen Zeitraum von 47 auf 63 Prozent. Auch wenn die Werte für den Futtermittelsektor aktuell stagnieren, stiegen die Anteile von drei Prozent in 2013 auf 25 Prozent in 2019. Der Sektor Chemie/Pharmazie konnte den Anteil innerhalb der letzten sechs Jahre von 14 auf 36 Prozent steigern.

Die Studie stellt heraus, dass im Gegensatz zum weltweit steigenden Verbrauch die Nachfrage nach Palm(kern)öl in Deutschland seit 2013, dem Jahr, in dem erstmals Daten zur Nachhaltigkeitszertifizierung analysiert wurden, in der Tendenz stagniert. Jedoch nimmt der Anteil nachhaltigen Palm(kern)öls gleichzeitig signifikant zu; ein Fortschritt, der vor allem durch gemeinsames Engagement erreicht wurde.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), Gründungsmitglied und Förderer des FONAP, begrüßt den positiven Trend. Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe, appelliert aber auch an die Sektoren mit noch geringen Fortschritten, weitere Anstrengungen zu unternehmen, damit alle Sektoren das 100 Prozent-Ziel zeitnah erreichen und von den deutschen Marktteilnehmern eine entsprechende Wirkung im europäischen Markt erzielt wird.

Sascha Tischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins, betont: "FONAP ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Lieferketten durch das Engagement in Deutschland mitgestaltet werden können." FONAP und seine Mitglieder arbeiten an tragfähigen Lösungen für die Verbesserung der Praktiken im Palmölsektor vor Ort: "Wir sehen uns als Brückenbauer zwischen dem Konsumentenmarkt Deutschland und den Erzeugern in den Tropen. Mit unserem seit 2018 bestehenden Projekt in Malaysia zeigen wir, dass Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sehr wohl zu nachhaltigen Lösungen im Anbau effektiv beitragen können. Wir unterstützen sie, nach dem RSPO-Standard zertifiziert zu werden, und ermöglichen durch den Einsatz einer mobilen App die Rückverfolgbarkeit bis zur Farm und somit die Einbindung in die Lieferketten", so Tischer.

Die Palmöl-Marktstudie im Auftrag des FONAP analysiert Daten zur Nachhaltigkeitszertifizierung seit 2013 und wird alle zwei Jahre veröffentlicht. Das Datenmaterial ist im internationalen Vergleich einmalig und ein wichtiger politischer Gradmesser für die Entwicklungen im Bereich nachhaltiges Palmöl.

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