Weniger Urlaubs- und Dienstreisen auch nach der COVID-19 Pandemie

Über 60 Prozent der Befragten wollen auch post-COVID-19 weniger bis gar keine Dienstreisen mehr tätigen

21.10.2020 - Deutschland

Die Ergebnisse der aktuellen PwC-Studie "Wie COVID-19 die Mobilität in Deutschland bewegt" legen nahe: Das Mobilitätsverhalten der deutschen Bevölkerung wird sich nachhaltig ändern - mit einschneidenden Konsequenzen für Mobilitätsanbieter wie Fluglinien, Bahn- und Busunternehmen. Dies betrifft vor allem Dienst- und Urlaubsreisen. So gaben 44 Prozent der Befragten an, nach der COVID-19 Pandemie seltener Urlaubsreisen antreten zu wollen, Dienstreisen wollen sogar mehr als 60 Prozent reduzieren.

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Gerade der Rückgang bei Dienstreisen kommt nicht überraschend. "Die Erfahrung während der Pandemie zeigt, dass sich viele Meetings und Kundengespräche ebenso gut per Video- oder Telefonkonferenz führen lassen. Mehr Präsenz vor Ort statt auf Reisen macht den Arbeitsalltag vieler Berufstätiger effizienter, vor allem bei internationalen Dienstreisen", erklärt Felix Kuhnert, Mobility Transformation Leader bei PwC Deutschland und Global Industry Leader Automotive.

Bereits während der Pandemie ist eine Verlagerung von öffentlicher zu individueller Mobilität zu verzeichnen. Und nach der Pandemie? 28 Prozent der Befragten planen, für Dienstreisen häufiger den eigenen Pkw zu nutzen. Öffentliche Verkehrsmittel hingegen wollen nur sechs Prozent (Flugzeuge) beziehungsweise zehn Prozent (Fern- und Regionalzüge, S-Bahn) der Befragten häufiger nutzen. Bei Urlaubsreisen zeigt sich fast dasselbe Bild.

Besonders deutlich bekommen diese Veränderungen die Fluggesellschaften zu spüren: Fast drei Viertel der Befragten wollen künftig weniger Kurz- (72 Prozent) beziehungsweise Langstreckenflüge (73 Prozent) buchen. Fluggesellschaften und Flughäfen müssen den Flugreisenden größtmögliche Sicherheit bieten, um sie wieder vom Produkt "Flugzeug" zu überzeugen. Denn 40 Prozent der Befragten wünschen sich ausreichend Abstand zu anderen Passagieren, und zwar nicht nur im Flieger, sondern auch im Wartebereich und beim Ein- und Auschecken. Nur sieben Prozent fühlen sich ohne zusätzliche Maßnahmen sicher. "Für die Airlines ein echtes Dilemma: Hygienemaßnahmen wie größere Abstände sind die Top-Anforderungen der Bevölkerung, führen aber zu geringerer Auslastung und folglich zu geringerer Rentabilität", meint Ingo Bauer, Leiter Transport & Logistik bei PwC Deutschland.

Nicht viel besser ergeht es den Anbietern von Fernreisen mit Bahn und Bus. Ausreichend Abstand, beispielsweise durch freie Sitzplätze oder -reihen (36 Prozent) und die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (34 Prozent) haben Priorität. Und auch hier fühlen sich nur zehn Prozent ohne zusätzliche Maßnahmen sicher.

"Die COVID-19 Krise trifft die Mobilitätswirtschaft wie kaum einen anderen Wirtschaftsbereich. Anbieter müssen jetzt nicht nur ihre Kostensituation nachhaltig verbessern. Sie müssen Ihr Angebot auch langfristig auf die veränderten Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten," resümiert Felix Kuhnert.

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