Diversity am Arbeitsplatz: Deutschland hinkt hinterher
Mehrheit aller Beschäftigten glaubt, dass Menschen im Job aufgrund von Geschlecht, Herkunft und Alter benachteiligt werden
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Bewusstsein für buntere Belegschaft steigt
Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch, dass deutsche Unternehmen Uniformität in den eigenen Reihen zunehmend als Problem erkennen. So sagen rund vier von zehn Beschäftigten, ihr Arbeitgeber habe zuletzt große Schritte hin zu mehr Vielfalt unternommen. Im Vergleich zu Frankreich und Großbritannien vollzieht sich dieser Wandel jedoch deutlich langsamer. "Auch wenn die Entwicklung in Deutschland noch schleppend ist - es bewegt sich etwas", sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt-Experte bei StepStone. "Immer mehr Unternehmen stellen fest, dass Diversity kein Modethema ist, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Der zunehmende Wettbewerb um gute Mitarbeiter zwingt Arbeitgeber dazu, vom Schema F abzuweichen und klar Stellung zur Gleichberechtigung zu beziehen."
Diversity - eine Sache der Nachfrage?
Im Rahmen der Studie hat StepStone auch untersucht, welche Bedeutung Diversity aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Das Ergebnis: Beschäftigte aus Frankreich und UK sind diesbezüglich sensibler als Menschen aus Deutschland. So würden sich rund 60 Prozent der Beschäftigten aus UK und Frankreich eher bei einem Unternehmen bewerben, bei dem Frauen im Top-Management sitzen. Von den Befragten aus Deutschland sagen das nur 34 Prozent. Und: Während 86 Prozent der Franzosen es motivierend fänden, wenn ihr Arbeitgeber Chancengleichheit aktiv förderte, sagen dies in Deutschland nur 64 Prozent. "Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Belegschaft ein wichtiger Treiber von Diversity ist", sagt Zimmermann. "In den Ländern, in denen eine große Mehrheit der Beschäftigten großen Wert auf mehr Chancengleichheit legt, sind auch die Unternehmen in ihrer Entwicklung deutlich weiter."
Chancengleichheit immer noch in weiter Ferne
Die Studie zeigt: In allen drei Ländern ist es noch ein weiter Weg, bis tatsächlich Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt herrscht. Aktuell beklagt immerhin rund ein Drittel aller Befragten, dass in ihrem Unternehmen zwar viel über Diversity geredet, aber praktisch wenig getan werde. "In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob die Unternehmen den Weg hin zu mehr Diversity wirklich konsequent gehen oder es nur als Marketing-Instrument benutzen", sagt Zimmermann.
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