Lebensmittelverband zu Corona-Fällen in Schlachtbetrieben: Unser Fleisch ist sicher

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Coronaviren über Frischfleisch bis zu den Kunden gelangen

22.06.2020 - Deutschland

Im Zusammenhang mit den Meldungen über vermehrte Corona-Infizierte in Schlachtbetrieben stellen einige Medien die Sicherheit des dort verarbeiteten Fleisches in Frage. Hierzu stellt der Lebensmittelverband Deutschland eindeutig klar: Das Fleisch kann bedenkenlos verzehrt werden! Dr. Sieglinde Stähle aus der Wissenschaftliche Leitung erklärt: "Unabhängig von der Frage, wie es zu der Verbreitung des Coronavirus kommen konnte, geht es für die Verbraucherinnen und Verbraucher um die gegebene Lebensmittelsicherheit. Diese besteht unzweifelhaft. Selbst wenn in den Betrieben möglicherweise kurzfristig unwissentlich infizierte Personen beschäftigt sind oder waren, geht von dem dort gewonnenen Fleisch und den daraus hergestellten Produkten keinerlei Infektionsrisiko aus.

skdatastream/ Pixabay

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Coronaviren über Frischfleisch bis zu den Kunden gelangen. Selbstverständlich sind beim Umgang mit frischem Fleisch grundsätzlich die allgemeinen Hygiene- und Zubereitungsregeln zu beachten, das heißt, dass man sich gründlich die Hände waschen sollte, nachdem man rohes Fleisch angefasst und geschnitten hat und dass man verschiedene Schneidebretter für Fleisch und andere zu verarbeitende Zutaten verwendet beziehungsweise das Schneidebrett und Schneidewerkzeug gut reinigt. Ratschläge, wie das Tragen von Handschuhen oder Desinfizieren der Hände bei der Zubereitung, sind völlig übertrieben, im Hinblick auf Corona definitiv unnötig und sogar bedenklich, da neue Risiken entstehen. Wer solche Behauptungen aufstellt oder gar aus den aktuellen Gründen vor Fleischverzehr warnt, trägt fahrlässig zur unverantwortlichen Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher bei."

Der Lebensmittelverband stützt seine Auffassung auf die wissenschaftliche Einschätzung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das sich in seinem Fragen- und Antwortenkatalog (letzte Fassung vom 27. Mai 2020) zu der Frage, ob Coronaviren durch Fleisch übertragen werden können, konkret äußert: "Die üblicherweise einzuhaltenden Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen minimieren in den Schlacht- und Zerlegebetrieben generell das Kontaminationsrisiko mit Krankheitserregern, was auch für SARS-CoV-2 gilt. [...] Eine Schmierinfektion [...] erscheint nur dann theoretisch möglich, wenn diese Lebensmittel kurz nach der Kontamination berührt und das Virus dann über die Hände auf die Schleimhäute der Nase, der Augen oder des Mundes übertragen wird. Coronaviren können sich in oder auf Lebensmitteln allerdings nicht vermehren; sie benötigen dazu einen lebenden tierischen oder menschlichen Wirt. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt wäre deshalb eine Übertragung durch Schmierinfektion nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination theoretisch denkbar. Beim derzeitigen Ausbruch mit SARS-CoV-2 spielt der oral-alimentäre Übertragungsweg durch den Verzehr von Fleischwaren nach dem jetzigen Stand des Wissens keine Rolle."

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