Die sechs größten Mythen zum Thema Pflanzenöl

Sind Öle ungesund und machen dick?

27.05.2020 - Deutschland

1845 Öl räumt mit Mythen rund um das Thema Pflanzenöle auf. Die traditionsreiche Ölmühle aus Hamm sieht hier einen großen Aufklärungsbedarf, damit die Vorurteile, wie zum Beispiel Öle seien ungesund und machen dick, aufgebrochen werden. Aber auch viele Fehlinformationen, die auf Social Media oder im Familien- und Freundeskreis verbreitet werden, sind dem Speiseöl-Experten ein Dorn im Auge. Damit ist jetzt Schluss und 1845 Öl liefert Fakten und Hintergrundinformationen zum Thema Speiseöl.

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Mythos 1: Öl ist ungesund und macht dick

Fetten eilt ein schlechter Ruf voraus, sie gelten als ungesund und als gefährliche Dickmacher. Dabei sind Öle und Fette unverzichtbare Bestandteile unserer Ernährung und übernehmen im Körper lebenswichtige Funktionen. Sie gehören neben Kohlenhydraten und Eiweiß zu den Grundnährstoffen für unseren Körper, sind Energielieferanten, schützen vor Kälte, sorgen für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine und dienen als Geschmacksträger. Ungesund werden sie erst, wenn wir zu viel davon essen. Neben der Menge kommt es vor allem auf die Qualität des Speiseöls an. Die wichtigsten Bestandteile der Fette bilden dabei die unterschiedlichen Fettsäuren, welche die Eigenschaften des Fettes und die Bedeutung für die menschliche Ernährung bestimmen. Pflanzliche Öle zeichnen sich vor allem durch die wichtigen ungesättigten Fettsäuren aus. Besondere Bedeutung für unseren Körper haben mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Omega-6-Fettsäure Linolsäure sowie die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure. Diese gelten als essenzielle Fettsäuren, da der menschliche Organismus sie nicht selbst herstellen kann und sie daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Einen hohen Anteil an Linolsäure weisen Pflanzenöle, die regelmäßig in der Küche verwendet werden, auf – beispielsweise Sonnenblumenöl (circa 65 %) – aber auch Milchprodukte und tierische Fette enthalten Linolsäure. Gute Quellen für die Alpha-Linolensäure sind bestimmte Pflanzenöle wie Leinsamen-, 1845 Walnuss- und 1845 Rapskernöl. Pflanzenöle sind für unsere Ernährung essenziell, jedoch sollten sie in Maßen konsumiert werden.

Mythos 2: Je mehr Omega-3-Fettsäuren, desto besser

Omega-3-Fettsäuren haben zahlreiche positive Effekte auf den Körper. Vor allem spielen sie als Bestandteil aller Zellmembranen für die Elastizität von Zellen und Gefäßen eine große Rolle. Die tägliche Zufuhrempfehlung liegt für Erwachsene bei 0,5 % der aufgenommenen Gesamtenergie. Die täglich empfohlene Referenzmenge kann beispielsweise mit circa 10-17,5 g 1845 Rapskernöl (1-1,5 Esslöffel) erreicht werden. Eine Überdosierung der Omega-3-Fettsäuren kann dagegen negative Folgen haben und unter anderem das Immunsystem schwächen. Wichtig ist es, neben der aufgenommenen Menge, auch auf das richtige Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren, welche beispielsweise in Sonnenblumenöl oder Milchprodukten vorkommen, zu achten. Da für die Verarbeitung der Fettsäuren die gleichen Enzyme benötigt werden, stehen sie in einer Art Wettbewerb zueinander. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für eine gesunde Ernährung ein Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von 5:1.

Mythos 3: Olivenöl ist das gesündeste Öl

Allgemein gelten Öle als gesund, wenn sie wenig gesättigte und viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Olivenöl ist besonders reich an einfach ungesättigten Fettsäuren. Unser Körper benötigt jedoch auch ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in 1845 Rapskernöl enthalten sind. Zudem stecken in Rapsöl größere Mengen an Vitamin E und mehr wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Auch 1845 Walnussöl weist einen hohen Anteil an einfach ungesättigten und vor allem mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Alles in allem gibt es nicht das eine bestimmte Öl, das am gesündesten ist. Am besten man wechselt zwischen verschiedenen Ölen.

Mythos 4: Speiseöle werden nicht schlecht

Zwar sind Speiseöle als wichtiger Bestandteil unserer Ernährung fast täglich im Einsatz, dennoch werden sie meist nur in kleinen Mengen verwendet. Die Haltbarkeit von Ölen variiert abhängig von Sorte und Vorbehandlung. Allgemein gilt, dass raffinierte Öle geöffnet sechs bis acht Monate und verschlossen bis zu zwei Jahre haltbar sind. Kalt gepresste Öle dagegen halten nach der Öffnung lediglich zwei bis vier Monate, ungeöffnet bis zu einem Jahr. Mit der richtigen Lagerung des Speiseöls kann Einfluss auf die Haltbarkeit sowie die Qualität des Öls genommen werden. Um Öle lange frisch zu halten, sollten sie nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden, da UV-Strahlen die Alterung beschleunigen und wichtige Inhaltsstoffe zerstören. Optimal ist die Aufbewahrung in lichtundurchlässigen Behältnissen an dunklen Orten. Das ist auch der Grund, warum alle unsere 1845 Öle in weißen Glasflaschen verpackt sind. Neben Dunkelheit mögen es Öle gerne kühl. Die optimale Lagerungstemperatur hängt dabei von der jeweiligen Ölsorte ab. Raps-, Walnuss-, Lein- oder Kürbiskernöl können im Kühlschrank gelagert werden, Olivenöl sollte dagegen in kühlen Räumen aufbewahrt werden, da es bei kälteren Temperaturen trüb wird und anfängt zu verhärten. Ein weiterer wichtiger Faktor, welcher negativen Einfluss auf die Haltbarkeit und Qualität von Speiseölen ausübt, ist der Sauerstoff. Dieser lässt Oxidationsprozesse beginnen und führt dazu, dass Öle ranzig und ungenießbar werden. Daher ist es wichtig, die Flasche nach dem Gebrauch schnell und luftdicht zu verschließen. Eine falsche Lagerung der Flasche sorgt dafür, dass die Öle schnell ihr Aroma verlieren, ranzig werden und unangenehm zu riechen beginnen, noch bevor das Verfallsdatum erreicht ist.
Speiseöle können auch über das Verfallsdatum hinaus noch haltbar sein und weiter genutzt werden. Sie sollten vor der Verwendung jedoch auf Geschmack und/oder Geruch getestet werden. Schmecken bereits geringe Mengen bitter oder muffig, sollte das Öl nicht mehr verzehrt werden. Riecht das Öl ranzig, so ist das Öl ebenfalls ungenießbar und sollte entsorgt werden.

Mythos 5: Öl kann über den Ausguss entsorgt werden

Ist ein Speiseöl ranzig und nicht mehr genießbar, stellt sich häufig die Frage nach der richtigen Entsorgung. Altes Speiseöl und Frittieröl sollte niemals über den Ausguss entsorgt werden. Das Öl kühlt in den Leitungen ab und bildet mit anderen Resten in den Rohrleitungen und der Kanalisation regelrechte Fettklumpen, die sich an den Leitungen ablagern. Ein großzügiges Durchspülen des Ausgusses mit Wasser, egal ob kalt oder warm, bringt keine Abhilfe, denn das flüssige Speiseöl vermischt sich nicht mit dem Wasser. Und so wird auch nicht für einen zügigen Abtransport gesorgt, sondern Fett und Öl kühlen nach und nach ab und setzen sich an den Leitungen fest. Je mehr Klumpen vorhanden sind, desto größer werden die Ansammlungen und können im schlimmsten Fall zu Verstopfungen führen, die dann das kontinuierliche Abfließen des Abwassers nach und nach unmöglich machen. Auch der Kompost oder die Biotonne eignen sich nicht für die Entsorgung, da sich das Öl nicht zersetzt. Haushaltsübliche Mengen an Speiseöl können in gut verschlossenen PET-Flaschen gesammelt und mit dem Restmüll entsorgt werden. Die Flasche kann zusätzlich in Papier eingewickelt werden, damit austretendes Öl sofort aufgesaugt wird und nicht in die Mülltonne läuft. Größere Mengen sollten an kommunalen Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Mythos 6: Jedes Öl eignet sich zum Anbraten

Speiseöle haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Für jedes Anwendungsgebiet gibt es bestimmte Ölsorten, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften und ihres Geschmacks besonders gut eignen. Ob ein Öl zum Anbraten geeignet ist, ist abhängig von Sorte und Herstellungsverfahren des Speiseöls – und die daraus bedingte Fettsäurezusammensetzung, die den Rauchpunkt des jeweiligen Öls bestimmt. So muss ein Speiseöl zum Braten hitzebeständig sein und hohen Temperaturen standhalten. Die Hitzebeständigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass das Speiseöl einen hohen Rauchpunkt über 200 °C hat. Der Rauchpunkt bezeichnet die Temperatur, bei der ein Speiseöl zu rauchen beginnt. Er ist abhängig von dem im Speiseöl enthaltenen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Je mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto früher ist der Rauchpunkt erreicht, und die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren oxidieren. Bei der thermischen Zersetzung der ungesättigten Fettsäuren kann das sogenannte toxische Acrolein entstehen. Zum Braten empfehlen sich vor allem raffinierte Speiseöle, da während der Raffination Inhaltsstoffe entfernt werden, sodass die Öle hitzebeständiger sind. Native kalt gepresste Speiseöle sollten wegen ihres hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren und eines dadurch bedingten niedrigen Rauchpunkts nicht überhitzt werden. Ist es doch mal aus Versehen passiert, ist das überhitzte Speiseöl nicht zum Verzehr geeignet und sollte abgekühlt und ordnungsgemäß entsorgt werden.

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