Wer macht denn zuckerfreie Snacks?

Gründer im Interview: Happysnäx

22.07.2020 - Deutschland

Die Geschichte von Marina Herter der Gründerin von Happysnäx beginnt mit Ihrer Kindheit in der Ukraine und Ihrem Faibel für Kuchen. Heute stellt Sie sich den Fragen der Redaktion.

Wie bist du auf die Idee mit den getrockneten Früchten gekommen?

Happysnäx

Marina Herter

Meine kleinere ernährt sich nur von Nudeln und Pfannkuchen, kein Gemüse, kein Obst, nur manchmal hatte wir mit Erdbeeren und Blaubeeren die Chance ihr Vitamine zu geben.

Und da habe ich mich an meine Kindheit erinnert. Wir hatten ja fast alle keinen Überfluss an Schokolade und Bonbons, und trotzdem hatten wir was zum naschen. Es waren Mamas Gebäck und Obst, was ich mit Oma im Sommer auf dem Garagendach getrocknet habe.

Das Dörrgerät wurde angeschafft, getrocknete Äpfel hatten keinen Erfolg, aber getrockneter Smoothie aus Apfel. So entstanden die ersten Smoothierollen. Danach kamen Orangen- und Kiwichips, aber auch gedörrte Zucchini und Tomatenscheiben. 

Ich selber bin kuchenabhängig, das wollte ich auch ändern.

Ich komme ursprünglich aus der Ukraine. Buchweizen ist da ein Grundnahrungsmittel. Der ist proteinreich, von Natur aus glutenfrei, reich an Vitalstoffen und hochwertigen Mineralien. Und wenn man Buchweizen keimt, setzten sich noch sehr viele Nährstoffe frei.

Aus gekeimten Buchweizen, Samen und Nüssen, Trockenobst und frischem Obst habe ich Kekse und Müsli gemacht. Es war für mich eine Rettung, wenn ich Sehnsucht nach Kuchen hatte. Ohne zu backen, immer da, lecker und dazu gut für meinen Körper. Auf Joghurt, auf Smoothie, mit Banane und Erdnussmuss - unwiderstehlich lecker.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Da ich das Produkt aus meiner  Heimat kannte, habe ich nur an der neuen Zusammensetzung gearbeitet. Die Produkte schmecken immer, egal ob man 100 Gramm oder 300 Gramm Nüsse im Rezept hat. Apfel mit Banane oder Erdbeere als Smoothie mixt.

Ein Rückschlag war es, als ich für die Beschreibung meiner Smoothierollen ein markenrechtlich geschütztes Begriff nutzte. Das war teuer. 

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Bei den Menschen, die sich gesund ernähren möchte, und trotzdem auf Leckeres nicht verzichten wollen, kommen meine Produkte sehr gut an. Viele Einzelhandelsgeschäfte sind auf mich zugekommen, was ich gar nicht erwartet habe.  

Hast du dir den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattest du zu meistern?

Gutes, qualitatives, handgemachtes Produkt auf den Markt zu bringen, was sich preislich viele Menschen leisten können - das ist eine Herausforderung. 

Würdest du es wieder tun?

Auf jeden Fall, ich bin glücklich, wenn ich den Menschen helfe gut, schnell und lecker zu snacken und dabei auf eigene Gesundheit zu achten. Meine Freiheit und Selbstbestimmung liebe ich auch. 

Was gibst du anderen Neu-Gründern mit auf den Weg?

Keine Selbstzweifel, hört auf die innere Stimme und nicht auf die Berater.  Auf dem Weg entwickeln wir uns weiter. Und es ist gar nicht schlimm ganz anderes Ziel zu erreichen, als am Anfang vorgesehen wurde.

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