Vom Mitarbeiter zum Chef: Jede dritte Führungskraft wird ins kalte Wasser geschmissen
StockSnap/ Pixabay
Die meisten Chefs hätten sich ein Coaching gewünscht
Die Analyse zeigt, dass nur wenige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zur Führungskraft weiterbilden. Gerade einmal 15 Prozent der befragten Chefs geben an, dass sie im Vorfeld von ihrem Unternehmen auf die neue Rolle vorbereitet worden sind. Mehr als jeder Dritte erhielt eine entsprechende Fortbildung erst kurz nach der Beförderung oder sogar erst ein Jahr später. Fast jeder Zehnte hat auf eigene Kosten eine Weiterbildung besucht. Dass der Karriereschritt von der Fachkraft zur Führungskraft anspruchsvoll ist und vorbereitet werden sollte, zeigt die Tatsache, dass acht von zehn Vorgesetzten ein Training rückblickend als notwendig erachten. "Die Art und Weise, wie Führungskräfte ein Team oder einen Bereich leiten, hat massiven Einfluss auf die Zufriedenheit und damit auf die Leistung der Mitarbeiter", sagt Dr. Anastasia Hermann, Forschungsleiterin bei StepStone. "Unternehmen werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie ihre Mitarbeiter halten und entwickeln. Führungskräfte nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. Allerdings müssen sie frühzeitig von Arbeitgebern geschult werden, denn nur die wenigsten bringen die nötigen Fähigkeiten von Beginn an mit."
Den Schritt zurück wagen nur die wenigsten
Mehr Verantwortung, mehr Arbeit und häufig auch mehr Stress: Eine Beförderung zur Führungskraft hat in den meisten Fällen einen völlig neuen Arbeitsalltag zur Folge. 16 Prozent aller Vorgesetzen räumen ein, ihre neue Rolle als Chef nicht zu mögen. Jeder vierte Vorgesetzte gibt zu, seit der Beförderung schon einmal Albträume gehabt zu haben, 15 Prozent haben sich schon einmal psychologische Hilfe gesucht. Immerhin 27 Prozent aller Befragten würden den Schritt zur Führungskraft am liebsten rückgängig machen. In den seltensten Fällen kehren Vorgesetzte allerdings tatsächlich in ihre vorherige Rolle als Fachkraft zurück - neben finanziellen Gründen liegt das vor allem daran, dass sie um ihr Ansehen im Unternehmen fürchten. "Die Rolle als Führungskraft ist nicht für jeden ein Traumjob. Unternehmen sollten daher eine Kultur prägen, in der es ganz normal ist, dass Vorgesetzte auch wieder als Fachkraft arbeiten. Die besten Leistungen werden immer dann erzielt, wenn ein Job und ein Mensch ideal zusammenpassen", sagt Hermann.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Karriere
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.