Welcher Fisch kann noch auf den Tisch?

23.01.2020 - Deutschland

Fisch ist Teil einer gesunden Ernährung und liefert wichtige Fette und Mineralstoffe. Doch Wildfisch und Meeresfrüchte werden immer knapper: Überfischung und schädliche Fangmethoden lassen die globalen Fischbestände stetig schrumpfen, bedrohen den Fortbestand ganzer Arten und schädigen die Meeresumwelt schwer. Aber welcher Fisch darf noch auf den Tisch, fragen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Antwort gibt der neue Fischratgeber der Verbraucherzentralen Berlin und Hamburg. 

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Symbolbild

Der Fisch-Ratgeber der Verbraucherzentralen ist ein ausklappbares Booklet im Hosentaschenformat, das beim Einkauf von nachhaltig gefangenem Fisch helfen soll. Es wurde gemeinsam mit einem Experten für nachhaltige Fischereiprodukte1 entwickelt und zeigt anschaulich, welche Fischarten aus welchen Fanggebieten zurzeit »empfehlenswert«, »bedingt zu empfehlen«, »nicht zu empfehlen« oder »absolut nicht zu empfehlen« sind. Anhand farblich eingeteilter Kategorien bekommen Ratsuchende schnell einen guten Überblick.

Nachhaltige Fischerei ausbauen

"Wer mit gutem Gewissen Fisch essen will, muss heutzutage sehr genau hinschauen", sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Schleppnetze auf dem Meeresboden und Beifang mit zigtausenden Delfinen, Seevögeln, Schildkröten und anderen Meeresbewohnern, die wie Müll entsorgt werden, trüben den Fischgenuss. Nur nachhaltige Fischerei mit verbindlichen Fangquoten und umweltschonenden Fangmethoden würde helfen, die Artenvielfalt im Meer zu schützen und gewährleisten, dass auch künftige Generationen noch Fisch auf dem Speiseplan haben.

"Immer mehr Verbraucher wollen nicht zu Lasten der Umwelt konsumieren. Doch nur ein Bruchteil der Fischereien ist bisher als nachhaltig zertifiziert, und manche Nachhaltigkeitssiegel versprechen mehr als sie tatsächlich halten", so Schwartau. "Mit unserem Fischratgeber unterstützen wir Verbraucher beim nachhaltigen Fischeinkauf."

Mehr als ein Viertel der Fischbestände ist überfischt, über die Hälfte bis an die Grenze ausgenutzt und drei Prozent bereits komplett erschöpft. Fisch wird zunehmend in Aquakulturen gezüchtet, doch wird dazu häufig Fischmehl aus Wildfang verfüttert.

Der Fisch-Ratgeber der beiden Verbraucherzentralen Berlin und Hamburg sind oben rechts im Kasten verlinkt.

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