Ministerium:Wilke-Fleisch möglicherweise in Fertigprodukten
Das Verbraucherschutzministerium hatte zunächst seine Antwort gegenüber Foodwatch bestätigt. Welche Hersteller von Fertigprodukten betroffen sind, teilte die Behörde aber nicht mit. Später erklärte eine Sprecherin, dass man dies gar nicht wissen könne: "Da Wilke an 23 EU-Staaten und Drittstaaten ausgeliefert hat, können wir entlang dieser langen Handelskette nicht ausschließen, dass es an einem Punkt auch zu Weiterverarbeitungen gekommen sein könnte - auch solche Ware ist vom Rückruf betroffen und eingeschlossen."
In Wilke-Wurst waren wiederholt Listerien-Keime gefunden worden.
Diese können bei einem geschwächten Immunsystem lebensgefährlich sein. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Waren des Unternehmens in Twistetal-Berndorf in Verbindung gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer. Nach der Schließung des Unternehmens Anfang Oktober waren alle Waren zurückgerufen worden. Damals hatte der zuständige Landkreis zunächst erklärt, andere Marken seien nicht betroffen.
Foodwatch kritisierte das Krisenmanagement: "Hessens Behörden müssen endlich alle bekannten Namen von betroffenen Herstellern, Marken, Produkten und Verkaufsstellen nennen. Es wird gemauert und vertuscht", sagte Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation, der "Bild am Sonntag". Man müsse davon ausgehen, dass in Haushalten und Supermärkten noch Fertiggerichte lagerten, in denen Wilke-Ware verarbeitet worden sei./geh/DP/he (dpa)
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