Ackerbohnen lecker, regional und vielseitig

Gründer im Interview: Bohnikat

27.11.2019 - Deutschland

Heimische Hülsenfrüchte wurden als wichtige und spannende Lebensmittelgruppe einfach viel zu lange vernachlässigt. Ihr ausgegrenztes Dasein hat nun ein Ende! Der knackig gerösteter Snack aus Ackerbohnen macht den Anfang. Cecilia, die Gründerin von Bohnikat stellt sich den Fragen der yumda-Redaktion.

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Cecilia Antoni - die Gründerin von Bohnikat

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Wie seid Ihr auf die Idee mit eurem Ackerbohnen-Snack gekommen?

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit zukunftsfähiger Ernährung, und da kommt man natürlich an Hülsenfrüchten nicht vorbei. 2013 habe ich dazu einen Blog (Bean Beat/ https://beanbeat.de/)  gestartet, bei dem es ausschließlich um Hülsenfrüchte und deren großartige Vielseitigkeit in Rezeptideen geht. Mit der Zeit haben mich heimische Hülsenfrüchte - wie die Ackerbohne oder die Palerbse - mehr und mehr interessiert. Das Besondere an ihnen ist, dass sie heute bei uns als Lebensmittel eigentlich nicht mehr vorkommen, obwohl sie mal Grundnahrungsmittel waren. Zudem haben sie ebenso wertvolle Nährstoffe wie z.B. eine Kichererbse. Nur, Kichererbsen oder rote Linsen müssen um die halbe Welt reisen, um auf unserem Teller zu landen.

Für die erste Annäherung an die heimische Ackerbohne habe ich mir deshalb überlegt, sie einfach zu rösten. So lässt sich die Bohne unkompliziert kennenlernen und man bekommt ein Gefühl dafür, wie sie aussieht und wie sie schmeckt. Weitere Produkte aus der heimischen Ackerbohne sind schon in Planung. 

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Die Entwicklung hat um die vier Monate gedauert. Wir haben alle Ackerbohnensorten, die aktuell in Deutschland angebaut werden, durchprobiert und unser Herstellungsverfahren so lange optimiert bis wir endlich den richtigen Crunch hatten. Einen wirklichen Rückschlag gab es bei der Entwicklung - toi toi toi - nicht, nur irgendwann tauchte die Frage auf, wo kriegen wir eigentlich die Bio-Bohnen in einer „kleineren“ Menge - 300 Kilo - her? Alles über eine Tonne ist weniger ein Problem, darunter schon. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, dass die gerösteten Ackerbohnen so gut ankommen.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Unsere ersten Feedbacks haben wir auf der Next Organic Startup Convention gesammelt. Hier war viel Fachpublikum aus dem Einzelhandel und der Gastronomie unterwegs und sie haben uns tolles Feedback gegeben. Vor allem hat viele fasziniert, dass die geröstete Ackerbohne nicht nur Snack, sondern auch als Topping oder Appetizer wunderbar geeignet ist.

Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Wir hatten ziemlich schnell B2B-Kunden, was prima für uns ist, denn das Thema Verpackung ist eines, was wir noch zu meistern haben. Auch hier möchten wir uns am liebsten sehr zukunftsfähig aufstellen, doch das ist nicht so einfach, weil der Verpackungspreis in Relation zum Produktpreis bleiben sollte.  

Würdet ihr es wieder tun?

Ja, auf jeden Fall! 

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Ungewöhnlich sein und bleiben! Nicht dem Mainstream folgen, sondern das Besondere wagen. Das erfordert natürlich eine Vision, Mut und starke Nerven.

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