Wenn die Krise da ist

Internationale Krisenübung bereitet auf den Ernstfall vor

02.09.2019 - Deutschland

Globale Warenketten machen nicht vor Ländergrenzen halt. So gelangten Eier, die mit dem Insektizid Fipronil kontaminiert waren, im Jahr 2017 nach Europa und Asien. EHEC-Erreger in Lebensmitteln führten im Jahr 2011 zu Krankheits- und Todesfällen in mehreren EU-Ländern. „Durch den freien Warenverkehr in Europa und zunehmende Importe aus Drittländern sind neue Herausforderungen für die Lebensmittelsicherheit entstanden“, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Die Krisenübung soll die Netzwerkbildung fördern und die internationale Zusammenarbeit im Krisenfall weiter verbessern.“ Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) organisiert das BfR, unterst& uuml;tzt durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), vom 28. bis 30. August 2019 eine internationale Krisenübung am BfR.

Wie die bereits vorhandenen Netzwerke in der EU weiter ausgebaut werden können, beraten Expertinnen und Experten aus Wissenschafts- und Kommunikationsbereichen der Risikobewertung und des Risikomanagements im Rahmen der Veranstaltung vom 28. bis 30. August 2019 am BfR. Teilnehmerländer sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande, unterstützt von der EFSA. Deutschland beispielsweise wird dabei durch das BfR, das BVL und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vertreten. In der Krisenübung am Beispiel einer chemischen Kontaminante in der Lebensmittelkette werden Elemente der Krisenbewältigung praxisnah für den Ernstfall geprobt und insbesondere die länderübergreifende Zusammenarbeit enger verzahnt und somit verbessert.

Die Veranstaltung ist eingebettet in ein Paket von Maßnahmen, welches die EFSA unter dem Titel „Instrumente der Risikobewertung für die Sicherung globaler Lebens- und Futtermittelketten“ zusammengefasst hat. Die Krisenübung dient der Stärkung länderübergreifender Netzwerke für die Risikofrüherkennung, Krisenvorbeugung und die Kommunikation in Krisenzeiten.

Im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungstages steht der wissenschaftliche Austausch über Werkzeuge zur Unterstützung der Risikobewertung und des Risikomanagements im Krisen- und Ereignisfall. Weiterhin geben Vertreterinnen und Vertreter der teilnehmenden Länder Einblicke in regionale Verfahren und Strukturen zur Krisenbewältigung.

Die Krisenübung bildet den Schwerpunkt des zweiten Tages. Anhand eines zuvor entwickelten realistischen Szenarios proben die Teilnehmenden beispielhaft die Bewältigung einer länderübergreifenden Lebensmittelkrise. Bestehende Verfahren und Abläufe der verschiedenen Länder werden gemeinsam geprüft. Interdisziplinär aufgebaute Teams erarbeiten geeignete Maßnahmen für die Lösung der Krise und stimmen diese in enger Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern ab. Dafür werden die Bereiche Risikobewertung und Krisenmanagement sowie Risiko- und Krisenkommunikation betrachtet. Besonders herausfordernd ist das Formulieren von Schlüsselbotschaften und von Strategien für die Kommunikation von Unsicherheiten, all dies unter der hier in der Übung simulierten erhöhten Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sowie klassischer und sozialer Medien.

Am dritten Tag der Veranstaltung wird über gewonnene Erfahrungen und Ergebnisse sowie über künftige Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. In vertiefenden Workshops proben sie den Einsatz unterschiedlicher Werkzeuge und den adäquaten Umgang mit Medien im Krisenfall.

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