Streit eskaliert: Robert Tönnies pocht auf Verkauf der Tönnies-Gruppe
Laut der Klage, die von einer privaten Schiedsstelle verhandelt werden soll, gab es in den zurückliegenden Jahren immer wieder Streit um die Entnahme von Finanzmitteln, die umstrittenen Werkverträge bei Tönnies und zum Thema Tierwohl. Bereits seit Monaten werde demnach auch über den Verkauf der Gruppe verhandelt. Robert Tönnies will jetzt, dass die im Einigungsvertrag festgehaltene Ausstiegsvereinbarung umgesetzt wird und ein Verkaufsprozess angestoßen wird, bei dem am Ende auch die jeweils andere Familienseite als Käufer des Unternehmens auftreten kann. Clemens Tönnies war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit e.V. (DIS) in Bonn wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern, ob die Schiedsklage eingegangen ist. Nach dpa-Informationen war die Schiedsklage am vergangenen Freitag an die DIS gegangen.
Clemens Tönnies und sein Neffe Robert haben sich über Jahre vor mehreren Gerichten über den Führungsanspruch und Gesellschafteranteile gestritten. Robert ist der Sohn und Erbe des gestorbenen Firmengründers Bernd Tönnies. Im April 2017 hatten die beiden dann eine außergerichtliche Einigung präsentiert. Von beiden Familienstämmen gestellte Geschäftsführer und eine neue Beiratslösung sollten Konflikte und Streitfragen bereits im Vorfeld verhindern.
Die Tönnies-Gruppe mit weltweit rund 16 000 Mitarbeitern hat 2018 mit dem Schlachten von Schweinen und Rindern einen Umsatz von 6,65 Milliarden Euro erzielt./lic/DP/jsl
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