"Zu Beginn unserer Crowdfunding-Kampagne wurde unser Link von Facebook als Spam markiert"

Gründer im Interview: lavanila

07.08.2019 - Deutschland

'Lavanila' ist das madagassische Wort für Vanille. Und genau das ist, was Andréa und Stefan anbieten - madagassische Bourbon-Vanille direkt vom Erzeuger. In unserer Gründer im Interview-Serie stellt sich Stefan den sechs Fragen der Redaktion.

lavanila

Die beiden Gründer von lavanila - Stefan und Andréa

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Wie seid Ihr auf die Idee mit eurem Start-up gekommen?

Die Idee kam uns initial nach unserer traditionellen Verlobungsfeier in Madagaskar, als Stefan die Familie von Andréa, in der es auch Vanillebauern gibt, kennenlernte. Dort erfuhren wir, dass die Bauern zwar die beste Vanille der Welt produzieren, aufgrund der langen Lieferketten und des manuellen Herstellungsprozesses aber nur bedingt von den hohen Preisen der Vanille profitieren. Da dachten wir uns, es wäre doch gut, wenn wir den Bauern einen direkteren Zugriff zum Markt, der nunmal bei uns in Europa ist, ermöglichen könnten. Andrea sagte “komm, wir machen das jetzt einfach” - und hier stehen wir nun.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Wir haben ja kein Produkt, was erst entwickelt werden musste. Wir mussten aber die Lieferkette organisieren, was nicht so einfach war und einige Zeit in Anspruch genommen hat.

In unserer noch sehr jungen Unternehmensgeschichte war einer unserer größten Rückschläge, als zu Beginn unserer Crowdfunding-Kampagne unser Link von Facebook als Spam markiert wurde. Gerade für das Crowdfunding ist Facebook einer der wichtigsten Kanäle, um Unterstützer zu erreichen - das war dann auf einmal nicht mehr möglich. Zum Glück konnten wir aber Facebook davon überzeugen, dass wir nichts böses im Schilde führen, sondern nur unseren Link verteilen möchten.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Das Feedback ist wirklich toll - ein paar Vanille-Experten haben sich bereits von der Qualität unserer Vanille überzeugen können. Außerdem haben wir festgestellt, dass Vanille sehr gefragt ist, es ist aber als Privatperson relativ schwierig, an echte Vanilleschoten in guter Qualität zu kommen, auch weil der Großteil der Ernte von der Lebensmittelindustrie aufgekauft wird.

Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Wir hatten keine konkrete Vorstellung des Marktes, aber die größte Besonderheit sind sicherlich die extremen Preisschwankungen, denen Vanille unterliegt. Es ist ein Naturprodukt, also abhängig von der Ernte, vom Wetter und auch von der Sicherheitslage auf Madagaskar. Das sind viele Einflüsse, die wir nicht kontrollieren können.

Würdet ihr es wieder tun?

Jederzeit - schon alleine weil wir so viel gelernt haben und wir eine Möglichkeit gefunden haben, mit den Leuten vor Ort so zusammenzuarbeiten, dass alle Beteiligten etwas davon haben.

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Einen groben Plan zu  machen ist sicher gut, aber das Wichtigste ist, tatsächlich loszulegen. Es gibt viele Leute, die eine Idee haben und oft daran denken, ohne wirklich mit der Umsetzung zu beginnen. Der erste Schritt ist der wichtigste, also legt einfach los, sonst werdet ihr nie erfahren, ob es einen Markt für die Idee gibt oder nicht.

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