Durch Individualismus, Qualität und Nachhaltigkeit den Spirituosenmarkt neu erfinden

Gründer im Interview: edelranz

10.07.2019 - Deutschland

Bei edelranz gehören innovative Produktentwicklung, optimierte Brennprozesse, Qualität und der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen zur höchsten Priorität. Florian erzählt yumda wie der Tinte Gin seinen Weg auf den Markt gefunden hat.

Edelranz

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Das Edelranz-Team: von li. nach rechts. Florian Polakovski, Kadi Kamara, Alexander Petruschin

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Wie seid Ihr auf die Idee mit eurem Tinte Gin gekommen?

Florian Polakovski, unser Creator of Spirits, hat früher in seiner Zeit als Barmann viel rund um das Thema Veredelung von Spirituosen experimentiert, jegliche Aromen extrahiert und diese mit den jeweils passenden Spirituosen „vermählt“. Dabei kamen außergewöhnliche Kreationen und andere hochspannende Veredelungen zustande. Und dann kam der Zufall zu Hilfe. Am 01.12.2015 aus dem Urlaub zurückgekehrt, musste für den nächsten Tag ein Geburtstagsgeschenk her. Es sollte etwas Besonderes sein! Nicht wieder ein unpersönlicher Last Minute Gutschein. Also unternahm er einen Versuch und kreierte etwas Besonderes. Es war die Urversion des Tinte Gin. Die Gäste auf der Geburtstagsfeier waren überwältigt und schon gingen die ersten Vorbestellungen ein. An diesem Abend wusste Florian, dass er seine Bestimmung gefunden hatte. Diese Begeisterung in den Gesichtern der Leute zu sehen war einfach sensationell.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Knapp 3 Jahre hat die Entwicklung des gesamten Pakets gedauert. Inhalt, Flasche, Etiketten, Korken, etc. Alles wurde in Eigenregie entwickelt, auch wenn Florian all das neben einem Vollzeitjob stemmen musste. Sicherlich gab es einige Learnings während dieser Zeit. Man muss sich mit sämtlichen Verordnungen und weiteren Themen en masse auseinandersetzen. Zu jeder Facette des Tinte Gin gibt es eine Geschichte zu erzählen. Möchte man, wie in unserem Fall, ein veganes Produkt herstellen, so ist nicht nur der Inhalt der Flasche dabei wichtig. Man muss beispielsweise an Druckfarben und Kleber des Labels denken, etc. Als ein Unternehmen, dem das Thema bewusster Umgang mit Rohstoffen und Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, kommen auch Themen, wie Produktion und Logistik / Versand auf die Agenda. Uns ist sehr wichtig ohne Plastik zu arbeiten, es werden keine Rechnungen oder Lieferscheine gedruckt, sondern digital zur Verfügung gestellt. Mit VeloCarrier liefern wir in Mainz und Wiesbaden mit Fahrrädern und Elektrofahrzeugen aus und kooperieren mit PacificStraws, die mit der Schott Glashalme herstellen. Man kann durchaus sagen, dass wir in der Entwicklungszeit viele Herausforderungen hatten und nach wie vor haben, denen wir uns gerne stellen, da es einer guten Sache dient und sich allemal lohnt.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Das Feedback vom Markt war bisher super! Wir haben mit einigen Fachleuten aus der Branche gesprochen und großes Lob für unsere Kreation bekommen. Unter den Befragten renommierte Barkeeper/Gastronomen, Brennmeister und Edelbrand-Sommeliers, sowie Jury Mitglieder, die auf Spirituosenwettbewerben die Punkte vergeben. Ein tolles Gesamtpaket. Das Konzept ist stimmig, die Optik sehr ansprechend und hochwertig. Doch dabei bleibt es nicht. Beim Tinte Gin geht es nicht um Effekthascherei, sondern auch der Inhalt ist absolut stimmig und ausgewogen. Ob pur oder gemixt. So das Feedback der meisten Befragten aus der Branche. Aber auch unsere Kunden sind von dem Produkt begeistert und wir freuen uns sehr darüber, denn das Motto bei unserem Tinte Gin ist Genuss auf allen Sinnesebenen. Da gehört das Auge natürlich auch dazu.

Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Im Nachhinein ist man immer schlauer und beim nächsten Produkt würde man voraussichtlich einige Dinge anders angehen, um sich das ein oder andere zu ersparen. Aber auch heute lernen wir täglich dazu.

Würdet ihr es wieder tun?

Jederzeit! Es war die richtige Entscheidung, die uns in unserem Tun erfüllt. Es ist das Schönste, wenn man seine Passion ausleben kann. Und dann auch noch in so einem tollen Team.

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Wir sind erst recht jung und ob ein Start-up nun erfolgreich ist bzw. wird, kristallisiert sich nicht von heute auf morgen heraus. Eines können wir aber jetzt schon sagen. Man muss den Mut haben diesen Schritt zu gehen. Wir finden jedoch, dass es sich definitiv lohnt. Selbstverständlich hofft man, dass man sich in seiner eigenen Idee verwirklichen kann und alles gut geht, denn ohne den guten Glauben an die Sache, kann man das Vorhaben auch gleich sein lassen. Jedoch ist es keine Schande zu scheitern. Deutschland braucht Pioniere mit neuen Ideen und Mut, die nicht nur sich selbst, sondern mit ihren tollen Ideen auch die ganze Region stärken und ggf. sogar das ganze Land voranbringen können. Denn nur gemeinsam sind wir stark. Andere Länder, wie beispielsweise die USA und Israel, die eine starke Gründerkultur haben, machen es vor. Unzählige Unternehmer sind mehrfach gescheitert, bevor sie es nach einigen Anläufen erst geschafft haben ihren eigenen Traum zu verwirklichen, denn aus Niederlagen kann man immer etwas für den nächsten Anlauf lernen.

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