Spitzenweingüter präsentieren Jahrgang 2018

29.04.2019 - Deutschland

Die ersten Stimmen zum Weinjahrgang 2018 fallen positiv aus. "Die Qualität stimmt", sagt die Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), Hilke Nagel, vor der Weinbörse des Verbands am Sonntag (28. April) und Montag in Mainz.

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Trotz des warmen Sommers 2018 hätten die Weine überraschend gute Säurewerte erreicht. Für eine Gesamtaussage über den Jahrgang ist es aber noch zu früh - die Spitzenqualitäten reifen noch im Fass.

Der 2018er biete "sehr ausbalancierte Weine von enormer Frucht", sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI), der zentralen Marketing-Organisation der Branche. Anfängliche Befürchtungen, dass die Weine nach der intensiven Sonneneinstrahlung zu schwer sein könnten, also einen erhöhten Alkoholgehalt aufwiesen, hätten sich nicht erfüllt. "Der Jahrgang wird den hohen Erwartungen voll gerecht."

In Mainz präsentieren 186 der insgesamt 196 VDP-Weingüter aus allen Weinanbaugebieten in Deutschland 1632 Weine, davon mehr als 900 des Jahrgangs 2018. Zu der Weinbörse werden mehr als 2000 Besucher aus dem In- und Ausland erwartet, vor allem Händler und Sommeliers der Gastronomie.

"Wir nutzen die Weinbörse, um auch internationalen Gästen einen Überblick an hochwertigen Weinen zu geben", sagt Büscher. Nachdem die ersten 2018er Weine bereits auf der Düsseldorfer Fachmesse Pro Wein verkostet worden seien, biete die Weinbörse "ein gutes Schaufenster für den neuen Jahrgang".

Dabei stehen die Einstiegsqualitäten der Spitzenweingüter im Vordergrund, die Guts- und Ortsweine. Diese kosten im Schnitt etwa 10 bis 13 Euro je Flasche. Die 2018er Weine der höheren Qualitäten in den "Ersten Lagen" und "Großen Lagen" mit Flaschenpreisen von durchschnittlich 17 und 32,50 Euro bleiben meist noch etwas länger im Fass, ebenso die Rotweine.

"Oft wird vergessen, dass jeder Winzer auch seine Einstiegsqualität hat", sagt VDP-Geschäftsführerin Nagel. Der Verband wolle die Gutsweine stärker in den Vordergrund rücken. Da es bei

Guts- und Ortsweinen weniger Vorgaben des Verbands gebe, biete diese Basis den Winzern "eine perfekte Spielwiese, um zu experimentieren, ihren eigenen Stil auszuleben und sich besonders präsentieren zu können".

Der 2018er Jahrgang hat die Fässer der VDP-Betriebe so gut gefüllt wie selten zuvor. Der Durchschnittsertrag je Hektar erreichte 71 Hektoliter - nahe am VDP-Höchstwert von 75 Hektolitern. 2017 waren es nur 50 Hektoliter. "Jetzt sind die Winzer froh, wieder genügend Wein im Keller zu haben", sagt Nagel. Die VDP-Betriebe erzielten im vergangenen Jahr nach Angaben des Verbands einen Umsatz von etwa 350 Millionen Euro, das waren 4,2 Prozent mehr als 2017.

"Die Vermarktung für Wein ist im Umbruch", sagt Geschäftsführerin Nagel. Der Online-Handel lege zu, und der Einzelhandel nutze den Trend zu regionalen Produkten ebenso wie die Chance, sich mit einer sorgfältig gestalteten Weinabteilung ein besonderes Aushängeschild zu verschaffen. Zulegen konnte auch der Exportanteil, von 24 auf 25 Prozent. Wichtige Märkte sind die USA, die Niederlande und Skandinavien. "Unser Ziel ist, dass wir immer internationaler werden."/pz/DP/zb (dpa)

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