Streit um Beiratsbesetzung bei Dr. Oetker: Klage ruht

05.03.2019 - Deutschland

Der seit Jahren schwelende Familienstreit bei Dr. Oetker beschäftigt jetzt auch ein Gericht. Vertreter des jüngsten Familienzweigs haben am Landgericht Bielefeld Widerspruch gegen eine Beiratswahl eingereicht. Die Klage sei jetzt beim Konzern eingegangen, bestätigte Sprecher Jörg Schillinger der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings ruhe die Auseinandersetzung vor dem 3.Senat derzeit, da sich die Streitparteien um eine außergerichtliche Einigung bemühen, sagte Schillinger.

Bei dem Streit geht es um die Besetzung des Beirates, einem Beratungs- und Kontrollgremium des Familienunternehmens. Die jetzt klagende jüngere Oetker-Generation hatte in der Gesellschafterversammlung gegen Anna Maria Braun (Medizintechnikhersteller B. Braun) gestimmt, die Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr ablösen sollte.

Die älteren Familienvertreter um August Oetker setzten sich bei der Wahl durch, verfehlten aber eine laut Statuten vorgeschriebene Dreiviertelmehrheit. August Oetker wertete die Wahl dennoch als gültig. Dagegen klagen Alfred, Carl Ferdinand und Julia Oetker. Sie sind Halbgeschwister von August aus der dritten Ehe des Firmen-Patriarchen Rudolf August Oetker (1916-2007).

August Oetker wird am 17. März 75 Jahre alt und scheidet damit aus dem Beirat aus. Er leitete bis 2009 den Konzern. Ihm folgte 2010 sein jüngerer Bruder Richard auf den Chefposten. Seitdem gibt es Streit unter den Stämmen um die strategische Ausrichtung und die Besetzung von Führungsposten. Die Gruppe setzte 2017 mit Lebensmitteln Getränken, Bankgeschäften, Chemieprodukten und der mittlerweile verkauften Reederei Hamburg-Süd 11,6 Milliarden Euro um./lic/DP/zb

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