Ritter Sport präsentiert Limited Edition mit Kakao aus Eigenanbau

El Cacao trägt Früchte

28.11.2018 - Deutschland

Gut sechs Jahre sind vergangen, seit die Alfred Ritter GmbH & Co. KG im Osten Nicaraguas Land erworben und mit dem Aufbau einer eigenen Kakaoplantage begonnen hat. Inzwischen hat Ritter Sport auf El Cacao über eine Millionen Kakaobäume in der eigenen Baumschule aufgezogen, veredelt und ausgepflanzt. Die Arbeit der 350 Mitarbeiter auf der Plantage trägt nun buchstäblich Früchte. In diesem Jahr konnte Ritter Sport den ersten nachhaltigen Kakao aus eigenem Anbau ernten. Diese erste Ernte diente in erster Linie den Schokoladenexperten im heimischen Waldenbuch für Sensorik-Tests, die offenbar so überzeugend ausgefallen sind, dass Ritter Sport nun eine Limited Edition „Erste Ernte“ präsentiert.

Ritter Sport

Ritter Sport präsentiert Limited Edition mit Kakao aus Eigenanbau

„Wir gehen mit dem Eigenanbau als Schokoladenhersteller wieder einmal einen ganz eigenen Weg und haben in unsere Plantage nicht nur erhebliche finanzielle Mittel, sondern auch viel Leidenschaft, Know how und Liebe zum Kakao investiert“, erklärt Andreas Ronken, Vorsitzender der Ritter Sport Geschäftsführung. „Dass man all das nun in einer Schokolade schmecken kann, ist ein großer Erfolg für alle, die in den letzten Jahren hart daran gearbeitet haben.“

Die Limitierung auf 30.000 Tafeln habe nichts mit künstlicher Verknappung zu tun, betont Ronken. Für mehr habe die diesjährige Erntemenge noch nicht gereicht. In Zukunft wird der Kakao aus dem eigenen nachhaltigen Anbau in das gesamte Ritter Sport Sortiment einfließen. „Die Limited Edition ist ein Vorgeschmack auf das, wofür El Cacao steht: qualitativ hochwertigen Edelkakao, der unter sozial und ökologisch nachhaltigen Bedingungen angebaut worden ist.“

El Cacao: eine Plantage mit Modellcharakter

Mit einer Gesamtfläche von rund 2.500 Hektar, also 25 Quadratkilometern, gilt El Cacao als größte zusammenhängende Kakaoplantage der Welt. Allerdings wird nur knapp die Hälfte (rund 1.200 Hektar) für den Kakaoanbau genutzt. Weitere 1.200 Hektar bestehen aus Wald- und Feuchtgebieten. El Cacao ist zugleich ein großes Biotop, das zum Schutz der Artenvielfalt auch in Zukunft unangetastet bleibt. Der Kakao auf El Cacao wird in einem sogenannten Agroforstsystem angebaut, einer Mischkultur und ökologisch sinnvollen Alternative zu herkömmlichen Anbaumethoden. Das heißt, zwischen dem Kakao werden große Bäume verschiedener Arten gepflanzt. Sie dienen als Schattenspender und Windschutz für den Kakao, tragen zur Verbesserung der Bodenqualität bei und schaffen Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren. Damit unterscheidet sich diese Art des Anbaus ganz erheblich von klassischen Monokulturen, bei denen eine einzige Pflanzenart auf großen Flächen angebaut wird.

Auf El Cacao arbeiten rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle erhalten faire Löhne und umfangreiche Sozialleistungen wie zum Beispiel eine Kranken- und Rentenversicherung sowie ärztliche Versorgung. Auch für einfache Tätigkeiten zahlt Ritter Sport Einstiegslöhne, die 30 Prozent über dem nicaraguanischen Mindestlohn liegen. Qualifizierung spielt auf El Cacao eine wichtige Rolle. Indem Mitarbeiter weitergebildet werden, um anspruchsvollere Tätigkeiten auszuüben und zum Beispiel Maschinen zu bedienen, können sie entsprechend höhere Löhne erzielen und ihre materiellen Lebensbedingungen verbessern.

Voraussichtlich 2025 wird der Vollertrag erreicht sein, dann wird El Cacao etwa 25 Prozent des Bedarfs an Kakaomasse von Ritter Sport decken. Neben Aufzucht und Pflege der Kakaobäume legt Ritter Sport besonderes Augenmerk auf die Nacherntebehandlung. Standardisierte und mechanisierte Verfahren bei der Trocknung und Fermentation des Kakaos sollen die gleichbleibend hohe Qualität des El Cacao Edelkakaos garantieren.

Die eigene Wertschöpfungskette zu verlängern und buchstäblich Neuland zu betreten, birgt immer ein gewisses Risiko. Das gilt auch für die Entscheidung von Ritter Sport, selbst in den Kakaoanbau einzusteigen. Das schwäbische Familienunternehmen ist jedoch überzeugt, dass die Chancen des Eigenanbaus überwiegen und man so als im internationalen Vergleich relativ kleines Unternehmen den größtmöglichen Einfluss auf die ökologischen und sozialen Bedingungen vor Ort und die Qualität des Kakaos nehmen kann. Rund 30 Millionen Euro hat das Familienunternehmen inzwischen in El Cacao investiert. Möglich ist das nur mit einer Inhaberfamilie, der langfristige Ziele wichtiger sind als schnelle Gewinne.

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