Akzente für Verbraucher – To-dos für die Politik

26.10.2018 - Deutschland

Die wichtigste Woche für alle, die in der Lebensmittelindustrie, im Gastgewerbe, in Brauereien, Bäckereien und Fleischereien arbeiten – und wichtig auch für die Verbraucher in Deutschland: Vom 5. bis zum 9. November dreht sich bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) alles um die Jobs, die Deutschland rund ums Essen und Trinken zu bieten hat. Denn dann stellen 166 Delegierte auf dem NGG-Gewerkschaftstag in Leipzig die Weichen für die Produktion von Lebensmitteln, fürs Arbeiten in der Hotellerie und Gastronomie, für eine neue Arbeits- und Sozialpolitik.

Die rund 200.000 Mitglieder starke NGG will von Leipzig aus Forderungen an die Politik richten. Aber auch Akzente für die Verbraucherinnen und Verbraucher und deren Konsum setzen.

Es geht u. a. um diese Punkte, zu denen die NGG Positionen beziehen wird – mit politischen Forderungen:

  • Kennzeichnung von Lebensmitteln: Neben Nährstoffen und Kalorien sollen Verbraucher auf den ersten Blick auch erkennen, ob gute oder schlechte Arbeitsbedingungen hinter einem Produkt stecken. Qualität der Arbeit soll vor Rendite gehen, fordert die NGG. 700.000 Beschäftigte arbeiten in der Ernährungsindustrie – verteilt auf bundesweit 26.000 Betriebe. Es ist der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, in dem aber auch Niedriglöhne, Leiharbeit und Werkverträge, Verstöße gegen Sozialstandards, gegen Arbeits- und Umweltschutz an der Tagesordnung sind …
  • Kleine Betriebe – große Beschäftigtenzahl: Im Gastgewerbe arbeiten nahezu zwei Millionen Menschen. Nicht einmal jeder Zweite hat jedoch ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Ein weiteres Problem der Branche: der drastische Rückgang bei den Auszubildenden, unbezahlte Überstunden und die Flucht der Arbeitgeber aus der Tarifbindung. Von der Betriebskantine, über die Systemgastronomie (McDonald’s, Burger King, Subway, Starbucks, Nordsee & Co.) bis zur Ketten-Hotellerie: Die NGG will die Arbeit attraktiver und die Jobs sozial sicherer machen ...
  • Klimawandel, veränderte Essgewohnheiten, gestiegene Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher, die stärkere Marktkonzentration und damit eine zunehmende Macht des Einzelhandels: Hierzu gibt es bislang zu wenig Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um darauf reagieren zu können. – Eine verpasste Chance …
  • Wachsende Spekulationen mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln: Der internationale Wettbewerb nimmt weiter zu. Die Auswirkungen der Gewinnmaximierung an den Finanzmärkten sind enorm: Es gibt einen immer stärker werdenden Wettbewerb im Nahrungsmittelbereich – und Deutschland steckt mittendrin …
  • Mehr Standortschließungen, Verkäufe von Unternehmensteilen, Fusionen und Übernahmen: Multinationale Konzerne (wie Nestlé, Unilever, Coca-Cola, Mondelez & Co.) verändern die Wirtschaftsstrukturen. Sie nehmen Einfluss auf Politik, Sozialmodelle und Beschäftigung. Sie versuchen, Tarifstandards zu unterlaufen sowie Standorte und Beschäftigte europa- und weltweit gegeneinander auszuspielen. Die NGG will eine internationale Offensive gegen den Abbau von Sozialstandards und Arbeitnehmerrechten starten – und die internationale Zus

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