Trink-HALM trotz EU-Plastikverbot

07.11.2018 - Deutschland

Eine Reise von der Idee über erste Erfolge und Niederlagen bis hin zur Empfehlung an Gründer, die noch zögern. Sebastian Müller, der Gründer von HALM stellt sich den Fragen von yumda und erzählt von seinem Weg im Start-up.

HALM.co

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Wie seit ihr auf die Idee mit euren Glastrinkhalmen gekommen?

Auf die Idee sind wir gekommen, als wir 2015 Urlaub gemacht haben auf der kleinen Insel Koh Phayam in Thailand. Gegen Ende des Urlaubs hatte meine Freundin und HALM Mitgründerin Hannah Cheney die Idee, der Insel etwas zurück zu geben. Wir haben dann mit unseren Freunden einen Beach CleanUp organisiert. Innerhalb von zwei Stunden füllten wir insgesamt fünfundzwanzig 150 Liter Säcke mit Plastikmüll. Dabei hatten wir so viele Trinkhalme in der Hand, dass wir am Abend nur noch über Trinkhalme gesprochen haben. Als wir uns dann im Internet die Zahlen angeschaut haben und herausfanden, dass weltweit täglich zwischen drei und sechs Milliarden Trinkhalme benutzt werden und danach direkt im Müll landen, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht etwas dagegen zu tun. Da die meisten Trinkhalme in der Gastronomie verwendet werden, ging es uns in der Entwicklungsphase darum, eine wiederverwendbare Alternative zu entwickeln, die nicht nur ökologisch ist und fair produziert wird, sondern auch Stil hat, besser aussieht und am Ende auch den besseren Geschmack gibt. Das ist uns mit Trinkhalmen aus Glas gelungen.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Von der Gründung bis zum GoLive haben wir ca. 6 Monate die Marke und das Produkt entwickelt. Rückschläge gab es eigentlich keine. Durch unseren nachhaltigen Anspruch mussten wir jedoch etwas länger nach den richtigen Lieferanten suchen und hier teilweise auch Aufklärungsarbeit leisten. Von der Bürste bis zum Verpackungskleber - es war komplett neu für viele, dass wir wirklich alles fair und plastikfrei haben möchten. Denn nur so werden wir unserem Anspruch gerecht eine faire, ökologische Firma mit Null Plastik Impact zu sein.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Wir haben zuerst Endkunden und dann Gastronomen die Halme angeboten. Das Kundenfeedback war durchweg sehr gut. Alle sind immer positiv überrascht wie weich sich die Halme im Mund anfühlen, wie leicht sie zu reinigen sind und wie stabil unser Spezialglas ist.

Natürlich gab es anfangs die üblichen Stimmen, welche der Meinung waren, dass kein Mensch Trinkhalme aus Glas bräuchte. Der Erfolg gibt uns aber mittlerweile Recht. Mittlerweile verwenden tausende Endkunden und mehr als 500 Gastronomen HALM.

Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Wir hatten keine Vorerfahrung im Gastronomiemarkt und mussten erst mal lernen, dass Gastronomen schon eine spezielle Zielgruppe sind. Mittlerweile fühlen wir uns aber rundum sicher und wohl im Gastronomiemarkt. 

Würdet ihr es wieder tun?

Auf jeden Fall, wir haben immerhin schon geholfen mindestens 500 Millionen Plastiktrinkhalme einzusparen durch HALM. Und das soll nur der Anfang sein. Denn wir investieren 50 Prozent unserer Gewinne an andere Firmen und Projekte, die sich gegen Plastikmüll einsetzen. 

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Nicht aufgeben, immer neue Wege gehen und immer Kundenzentrisch denken!

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