Ressourcen- und Umweltschonung in der Spinatproduktion

16.07.2018 - Deutschland

Nachhaltig orientierte Landwirtschaft und Grundwasserschutz gehen in Nordrhein-Westfalen Hand in Hand. In einem einzigartigen europäischen Forschungsprojekt haben sich unter Federführung der Landwirtschaftskammer NRW, Landwirte aus dem Münsterland, das lebensmittelverarbeitende Unternehmen iglo, die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, das düngemittelproduzierende Unternehmen Yara sowie die Hochschule Osnabrück für eine Reihe von Feldversuchen zusammengefunden. Ziel des Projektes ist die Optimierung der Stickstoffdüngung, um so die mögliche Nitratauswaschung zu reduzieren. Damit werden sowohl das Grundwasser geschützt, als auch die ertragsreichen Ackerböden im Münsterland langfristig für eine nachhaltig orientierte Landwirtschaft für zukünftige Generationen erhalten.

iglo

Bei dem LEADER-Projekt handelt es sich um ein europäisches Förderprogramm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums mit Vorbildcharakter. Die Hälfte der Finanzierung des Projektes wird von den Projektpartnern getragen. Den Startschuss für die Aktivitäten erfolgte nun auf Hof von Thomas Foing in Borken. Die spinatanbauenden Landwirte sind vertreten durch den Verein zur Förderung des Feldgemüseanbaus Westmünsterland e.V.

Dr. Peter Epkenhans, Geschäftsführer und Landesbeauftragter der Landwirtschaftskammer NRW, betont die Bedeutung des Spinatanbaus für die regionale Landwirtschaft. Neben einer Vielzahl von Gemüsesorten umfasst allein der Anbau von Spinat in der Region eine Fläche von rund 3.000 Hektar. Die sandigen Böden im Münsterland bieten dabei beste Voraussetzungen. Allerdings besteht bei sandigen Böden und dem Anbau von gemüsebaulichen Kulturen mit einem hohen Stickstoffbedarf ein erhöhtes Risiko zur Nitratauswaschung in das Grundwasser. Der Spinat ist in der Nährstoffaufnahme auf die ca. obersten 30 cm der Ackeroberfläche begrenzt, was das Auswaschungsrisiko vor allem durch Starkregenereignissen erhöht.

Wichtigster Großabnehmer in der Region ist das Lebensmittelunternehmen iglo. Vom Feld wird das Feingemüse erntefrisch an das lokale iglo-Werk in Reken geliefert um dort u.a. zum Tiefkühl-Spinat mit dem bekannten Blubb verarbeitet zu werden. "Das Projekt", so iglo-Landwirtschaftsexperte Florian Schwarzkopf, "unterstreicht unsere Zielsetzung für mehr Nachhaltigkeit". Die zum Teil bereits in dritter Generation bestehende Partnerschaft mit den örtlichen Landwirten zeuge zudem von der gemeinsamen Verantwortung auch im Grundwasserschutz. Regionaler Gemüseanbau stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region dar.

Weitere fachliche Begleitung der Feldversuche erfolgt durch die Hochschule Osnabrück sowie die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft und den Düngemittelproduzenten Yara. In 2020 sollen dann wertvolle Erkenntnisse und Ergebnisse vorliegen, die nicht nur der Landwirtschaft im Münsterland zu Gute kommen. 

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