Olivenöl-Preise nicht zu bremsen

Deutsche mussten 2016 weitere 7,3 % mehr für Olivenöl zahlen

11.05.2017 - Deutschland

Die Umsätze mit Olivenöl steigen weiter. Und die Preise auch. Das ist das Ergebnis der jüngsten Studie von IRI, einem führenden Anbieter von Big Data und prediktiven Analysen für FMCG-Hersteller und -Händler. Verantwortlich für die Umsatzzuwächse sind der Erfolg der Handelsmarken und die weiterhin deutlichen Preisanstiege über alle sieben beobachteten Länder (Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien und Niederlande und Spanien) hinweg. 2015 waren die Preise laut IRI im Schnitt sogar um 19,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. 2016 waren es „nur“ noch 4,8 Prozent. Deutschland führt mit einer Erhöhung um 7,3 Prozent nach Griechenland mit 8,2 Prozent die Länderliste an.

Trotz zum Teil schwieriger wirtschaftlicher Situationen und schlechten Ernten in Spanien, Italien und Griechenland in 2015 stiegen die Umsätze mit Olivenöl von Januar bis Dezember 2016 europaweit weiter um 6,9 Millionen auf knappe 3 Milliarden Euro. Das sind 0,36 Prozent. Deutschland prescht mit +7,9 Prozent im Umsatz voran, dicht gefolgt von Spanien mit +6,5 Prozent, während Griechenland mit -11,9 Prozent und Italien mit -10,4 Prozent die größten Umsatz-Einbrüche in 2016 erlebten.
 
Handelsmarken dominieren in vielen Ländern mehr und mehr die Olivenöl-Kategorie. Verantwortlich dafür sind vor allem die Discounter, die ihr Produktportfolio erweitern und verstärkt auf Promotionen setzen. Großbritannien zum Beispiel meldete einen Anstieg von 5 Prozent bei den Handelsmarken, in Deutschland stiegen die Umsätze mit Handelsmarken um 10,8 Prozent. Sebastian Hendricks, Consultant bei IRI: „Die Kategorie Olivenöl wurde jahrelang von Markenölen dominiert. Aber die Handelsmarken haben aufgeholt – auch in anderen Kategorien. Die Handelsmarken setzen auf gute Qualität, die vielfach auch von offiziellen Tests bestätigt worden ist.” In Griechenland hingegen mussten die Handelsmarken bittere Einbußen hinnehmen, was vor allem am Konkurs von Marinopoulos, Griechenlands wohl bekanntester Supermarkt-Kette mit einem breiten Angebot an Handelsmarken, liegt.
 
„In Deutschland bestreitet Olivenöl mit einem Absatz von 46,3 Millionen Litern Platz vier im landesweiten Ölranking. Aufgrund des hohen Preisniveaus ist es aber mit 303,6 Millionen Euro das umsatzstärkste Öl in Deutschland“, so der Experte Sebastian Hendricks. In 2016 setzt sich der Trend von deutlich steigenden Preisen (+7,3 Prozent) bei stabilen oder leicht steigenden Absätzen (+0,6%) fort, was zu einem Umsatzplus von 7,9 Prozent führt. Unter den vier wichtigsten Ölsorten (Oliven-, Sonnenblumen-, Raps- und Pflanzenöl), die für 92 Prozent der Absätze stehen, ist dies das deutlichste Umsatzwachstum. Während die anderen Sorten im Absatz deutlicher wachsen als das Olivenöl, entwickeln sie sich aufgrund stagnierender oder rückläufiger Preise deutlich schwächer im Umsatz.
 
Die Entwicklung lässt sich auch in der Langzeitbetrachtung (2013-2016) beobachten. Olivenöl wuchs seit 2013 um 5 Prozent im Absatz bei einer Preissteigerung von 13,4 Prozent fast über alle Marken hinweg. Andere Öle verzeichneten dagegen deutliche Preisrückgänge (Sonnenblume: -8,2 Prozent, Pflanzen: -16,5 Prozent, Raps: -21,6 Prozent). Während sich das Pflanzenöl (-1,3 Prozent) negativ entwickelte, das Sonnenblumenöl (+0,3 Prozent) stagnierte, wuchs das Rapsöl (+40,1 Prozent) deutlich im Absatz. Kombiniert man Preissteigerung und Mengenwachstum,  resultiert auch in der Drei-Jahres-Betrachtung eine starke Umsatzentwicklung für das Olivenöl (+19,1 Prozent). Andere Sorten (Raps: +9,9 Prozent, Sonnenblume: -8 Prozent und Pflanzen: -17,6 Prozent) entwickelten sich deutlich schwächer im Umsatz.
 
Wachstumstreiber im deutschen Olivenölmarkt sind die Handelsmarken, die mit einem Mengenwachstum von +2,2  Prozent und einer Preissteigerung von +8,5 Prozent ein Umsatzwachstum von +10,8 Prozent generieren können. Markenöle verzeichnen mit einem Absatzrückgang von -3,6 Prozent und einer Preissteigerung von +7,1 Prozent ein deutlich geringeres Umsatzwachstum von +3,2 Prozent.

Information Resources Inc. (IRI)

Olivenöl- Entwicklung 2016 versus 2015

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