Mars führt neue Nachhaltigkeitsstrategie für Kakao ein

Mars Wrigley Confectionery legt Schwerpunkt seiner ambitionierten Strategie auf Kleinbauern

21.09.2018 - USA

Der Plan mit dem Namen Cocoa for Generations stellt die Interessen der Kleinfarmer in den Mittelpunkt, ist auf den Schutz von Kindern und Wäldern ausgerichtet und trägt dazu bei, einen Weg zur Förderung von Kakaofarmern bzw. Kakao anbauenden Gemeinschaften zu ebnen. Cocoa for Generations ist durch eine Investition in Höhe von 1 Milliarde USD über zehn Jahre gesichert und stärkt die Sustainable in a Generation Plan-Investition, die Mars vergangenes Jahr ankündigte.

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"Seit beinahe 40 Jahren bemühen wir uns durch unsere Arbeit um eine nachhaltige Kakaoproduktion", so John Ament, Global Vice President, Cocoa, Mars Wrigley Confectionery. "Trotz unserer eindeutigen Fortschritte, einschließlich der Einbindung von beinahe 180.000 Farmern mit Nachhaltigkeitszertifizierung, empfinden wir eine gewisse Ungeduld, was unser Fortschrittstempo und den Kakaosektor im Allgemeinen angeht. Wir haben leider nicht alle Antworten, doch ist es uns zunächst ein Anliegen, die Farmer in den Mittelpunkt unserer Ziele und Vorhaben zu rücken. Wir möchten Menschen inspirieren und mit ihnen kooperieren, damit Cocoa for Generations erhalten bleibt."

Zwar wurden bereits beachtliche Fortschritte erzielt, doch spiegeln sich diese bislang nicht mit angemessener Geschwindigkeit im Einkommen bzw. den Lebensbedingungen der Farmer wider. Kinder müssen nach wie vor unter gefährlichen Bedingungen Arbeit verrichten und mit fortgesetzter Bebauung von geschützten Waldgebieten wird auch der Abholzung kein Ende gesetzt. Laut Mars ist eine drastische Änderung vonnöten, die ein Umdenken sowie ein neues Vorgehen von Wirtschaft, Gesellschaft und Regierung erfordert, sodass mithilfe eines neuen Ansatzes, ein Weg zur Förderung von Farmern, ihren Familien und ihren Gemeinschaften geebnet werden kann.

Insbesondere möchte Mars die satellitenbasierte GPS-Ortung für die Farmen des Responsible Cocoa-Programm bewirken, von denen das Unternehmen seinen Kakao bezieht, um sicherzustellen, dass dieser Kakao nicht in geschützten Waldgebieten angebaut wurde. Mars wird mit Lieferanten und Zertifizierungsstellen zusammenarbeiten, um die Child Labor Monitoring and Remediation Programs (CLMRS) zu verbessern, die Teil seiner Responsible Cocoa-Lieferkette sind, und sich weiterhin mit besonderem Fokus auf Zugang zu Schulen sowie deren Qualität für verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten in den Kakao anbauenden Gemeinschaften einsetzen.

Darüber hinaus wird Mars gemeinsam mit seinen Partnern sicherstellen, dass das Modell für die Prämien, die das Unternehmen für verantwortungsvoll angebauten Kakao auszahlt, komplett überholt wird, sodass Farmern ein höherer Anteil dieser Prämien ausgezahlt wird. Außerdem wird Mars weitere branchenweite Änderungs- und Partnerschaftsmöglichkeiten untersuchen und fördern, die ein höheres Einkommen für Farmer bedeuten könnten.

Mars' neue Kakaostrategie geht über die aktuellen Zertifizierungsnormen und verwandten Praktiken hinaus und weicht stark von Mars' ursprünglicher Vorgehensweise ab, zu der sich das Unternehmen 2009 verpflichtete.

Die Implementierung dieses neuen Ansatzes bedeutet jedoch keine Änderung des Niveaus von Kakaozertifizierungen durch die Rainforest Alliance und Fairtrade. Die Zusammenarbeit mit beiden Unternehmen wird fortgesetzt werden, um weiterhin die Maßstäbe innerhalb des Kakaosektors anzuheben. Mars begrüßt die Bemühungen beider Zertifizierungsorganisationen, einzelne Farmer in Gruppen bzw. Genossenschaften zu organisieren sowie zertifizierten Farmergruppen Schulungen anzubieten und entsprechende Managementsysteme zu implementieren, und wird sich gemeinsam mit ihnen für strengere Audit-Kontrollen, verschärfte Überwachung in Bezug auf Kinderarbeit, verbesserte Rückverfolgbarkeit und Prämienauszahlung an Farmer einsetzen. Im Zuge weiterer messbarer Bemühungen wird Mars seine Kakaovolumen weiterhin im Sinne dieser neuen und verschärften Ansätze handhaben.

Fairtrade kommentierte: "Unser großes Lob gilt Mars, und zwar dafür, dass die zentrale Rolle gewürdigt wird, die Kleinbauern für sämtliche Nachhaltigkeitsstrategien für Kakao spielen. Die Einkommensanpassung der Farmer ist eine Grundvoraussetzung für branchenweiten Wandel. Mehr Großunternehmen müssen diesbezüglich mit gutem Beispiel vorangehen. Insofern freuen wir uns sehr, durch die Zusammenarbeit mit Mars weiterhin an Einfluss gewinnen zu können, und zwar auf eine Weise, die Unternehmen mehr Vorteile verspricht, sich schwerpunktmäßig jedoch auf Farmer konzentriert."

Die Rainforest Alliance sagte: "Ich denke, wir stimmen alle darin überein, dass eine wesentliche Änderung für die Farmer, ihre Familien und für die Wälder vonnöten ist", so Britta Wyss Bisang, Chief of Sustainable Supply Chains für die Rainforest Alliance. "Wir wissen sehr zu schätzen, dass Mars sich gegenüber Kakaoherstellern stärker verpflichtet und gleichzeitig erkannt hat, dass vor Ort drastische Veränderungen stattfinden müssen. Wir freuen uns, unsere Beziehung mit Mars in Einklang mit unserer neuen Strategie vertiefen zu dürfen, die der Zusammenarbeit zwischen Herstellern, NGOs, Unternehmen und Regierungen mehr Bedeutung zuschreibt."

Sustainable Cocoa Tomorrow

Die zweite Säule von Mars ist ein Beleg für den Glauben des Unternehmens, dass eine drastische Veränderung hinsichtlich Einkommen und Lebensstandard der Farmer möglich ist. In Zusammenarbeit mit einer ersten globalen Gruppe von 75.000 Kakaofarmer-Familien und Kakaolieferanten möchte Mars Wege testen, um Produktivität, Einkommen, Belastbarkeit und die allgemeine Nachhaltigkeit durch Anbau- und Einkommensdiversifizierung, Gender-Programme, Einspar- und Kreditmodelle auf Dorfebene sowie
Pläne zur Farmentwicklung zu testen.

Gleichzeitig wird Mars mit Industrie, Regierungen und anderen Partnern in der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um nach gemeinsamen Lösungen und gegenseitig vorteilhaften Resultaten für Familien von Kakaobauern zu suchen. Mars wird seine vorwettbewerbliche Zusammenarbeit mit Branchenkollegen und Lieferanten fortsetzen, um den gemeinsamen Lernprozess über Branchenforen zu beschleunigen, einschließlich der World Cocoa Foundation und ihrer CocoaAction-Plattform sowie der International
Cocoa Initiative.

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